Die Bioabfallverwertung leistet einen wichtigen Beitrag sowohl zum Klima- als auch zum Ressourcenschutz, wenn getrennt erfasste Bioabfälle mehrfach genutzt werden. Aus Bioabfällen kann Biogas gewonnen und gleichzeitig qualitativ hochwertiger Kompost bzw. Gärrückstand erzeugt werden. Damit können Primärenergieträger sowie mineralische Düngemittel und Torf ersetzt werden und es entsteht ein weitgehend geschlossener Stoffkreislauf. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist eine möglichst vollständige und sortenreine Sammlung der Bioabfälle. Trotz der seit 2015 verpflichtenden Getrenntsammlung von Bioabfällen werden erhebliche Mengen bisher noch nicht erfasst und enthalten zudem oftmals noch zu hohe Verunreinigungen mit Fremdstoffen. Um dies weiter zu verbessern, müssen alle Beteiligten (Bund, Länder, Kommunen, öffentlich-rechtliche Entsorger, private Haushalte etc.) einbezogen werden.
Als ich in der Schule das erste Mal von dem Kreislauf im Urwald des Amazonas gehört hatte, war ich sehr beeindruckt. Die Aussage meiner damaligen Lehrerin habe ich noch genau in Erinnerung. Sie sagte, dass sich der Regenwald selbst versorgt. Die Blätter, die auf den Boden fallen, bilden die Humusschicht, die dort sehr dünn sei, aber ausreichend, um diese vielen verschiedenen Pflanzen mit den nötigen Nähstoffen zu versorgen. Sie sagte auch, dass, wenn diese Bäume für den Ackerbau gerodet werden würden, dieser Acker nur für wenige Jahre fruchtbar und ertragreich sein würde. Danach wäre die dünne Humusschicht aufgebraucht und das Land würde unfruchtbar werden.
Ich kann mich noch sehr genau an meine Gedanken erinnern, dass wir den Wald lieber Wald sein lassen oder nur im Einklang mit der Natur in diesen Kreislauf eintreten sollten. Zudem stellte ich mir die Frage, wie das bei uns in Europa, fernab vom Amazonas, funktioniert bzw. organisiert wird. Überlegungen über einen geeigneten Umgang mit organischen Abfällen im Einklang mit dem natürlichen Kreislauf sind so alt, wie die Menschheit selbst. So verfasste Aristoteles 350 v. Chr. die Humustheorie, nach der sich Pflanzen vom Humus ernähren, und Columella beschrieb um 60 n. Chr. die Kompostierung in seinen Büchern über die Landwirtschaft.
| Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
| Quelle: | Biomasse-Forum 2022 (November 2022) |
| Seiten: | 10 |
| Preis: | € 5,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Ireen Kamprad |
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
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Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
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