Im Rahmen der seit mehr als 200 Jahren dokumentierten Bergbautätigkeit an der Kaolinlagerstätte Kriechbaum im Bezirk Perg in Oberösterreich fielen erhebliche Mengen an Aufbereitungsabgängen an, die in Form von Schlickerteichen und Bergehalden zwischengelagert wurden. Die Unternehmensleitung der KAMIG Österreichische Kaolin- und Montanindustrie Aktiengesellschaft Nfg. KG (nachfolgend als KAMIG abgekürzt) setzte sich das Ziel, diese Rohstoffquelle sekundären Ursprungs nutzbar zu machen.
Um die in Form von Schlickerteichen und Bergehalden zwischengelagerten Aufbereitungsabgänge einer Kaolinaufbereitung als Rohstoffquelle zu nutzen, arbeiten der Lehrstuhl für Aufbereitung und Veredlung mit der Firma KAMIG KG an der Verfahrensentwicklung, um aus diesem Bergematerial innovative Mineralprodukte zu erzeugen. An einer Probe aus den Bergehalden am Standort Kriechbaum wurde eine aufbereitungstechnische Rohgutcharakterisierung nach dem Schema der Merkmalsklassenanalyse (Dichte und magnetische Suszeptibilität) durchgeführt. Die so definierten Merkmalsklassen wurden mittels REM-basierter Methoden hinsichtlichdes Mineralbestands und Aufschlussgrades evaluiert. Die anteilsmäßig dominierenden Leichtgutfraktionen bestehen aus Quarz, Kalifeldspat und vereinzelt Kaolinitagglomeraten sowie organischen Verunreinigungen wie Wurzeln, die durch den pflanzlichen Bewuchs der Bergehalden bedingt sind. Die Quarzinhalte sind weitestgehend aufgeschlossen und inklusionsfrei und in ihrer mineralspezifischen Korngrößenverteilung deutlich gröber als jene der Schwermineralfraktion.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) |
Seiten: | 2 |
Preis: | € 1,00 |
Autor: | Valentin Spieß J. Theiss Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. mont. Helmut Flachberger |
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