In der Stilllegungs- und Nachsorgephase von ehemaligen 'Hausmülldeponien' zeigt sich immer wieder, dass aktive Entgasungs- und Fackelsysteme aufgrund der schwankenden Gasqualitäten und rückläufigen Gasproduktion oft abschalten, und dann das Deponiegas nicht ausreichend behandelt werden kann. Eine mögliche Strategie um aktuelle Emissionen sowie das verbleibende Emissionspotential dieser Deponien zu reduzieren, ist die Umstellung auf eine passive Schwachgasbehandlung über sogenannte Methanoxidationsfenster nach Rückbau der Gasbrunnen. Die Methanoxidationsfenster bestehen aus einer adäquaten Gasverteilungs- und Oxidationsschicht mit hoher Oxidationskapazität und werden abschnittsweise in die bestehende, meist dichte Oberflächenabdeckung integriert.
Auf einer älteren Siedlungsabfalldeponie in Österreich wird die aktive Deponiegaserfassung auf eine passive Schwachgasbehandlung über sogenannte Methanoxidationsfenster umgestellt. Bisher wurden 4 von 15 geplante Oxidationsfenster installiert, wobei jedes aus einer 0,5 m mächtigen Gasverteilungsschicht und einer darüber liegenden 1,4 m hohen Methanoxidationsschicht aus reifem Bioabfallkompostmaterial besteht. Die Fläche an der Basis der Fenster variiert zwischen 36 - 49 m² (2 Pilotoxidationsfenster seit 2014) und 64 m² (2 Fenster seit 2021). Laufende Untersuchungen zeigen, dass beim technischen Aufbau der Oxidationsfenster vor allem die homogene Gasverteilung bzw. Deponiegasbeaufschlagung im Praxiseinsatz die größte Herausforderung darstellt. Bedingt durch die derzeit noch eingeschränkte oxidationsaktive Filterfläche, kommt es immer wieder zu punktuell begrenzten Methanaustritten aus den Fenstern. Es ist davon auszugehen, dass sich die spezifische Methanbelastung pro Quadratmeter bei einem weiteren Ausbau der geplanten Methanoxidationsfenster und einer entsprechenden (homogeneren) Aufteilung des passiven Gasflusses verringern wird.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Marlies Hrad V. Wechselberger Dipl.-Ing. Dr. Marion Huber-Humer |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.