Mineralische Baustoffe machen weltweit den größten Anteil aller Baustoffe aus und verursachen als Bauschutt einen Großteil des Abfallaufkommens (Sobek 2014). Der Portlandzementklinker, derzeit der Hauptbestandteil der für solche Baustoffe eingesetzten Bindemittel, ist für 5 - 10 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich (Favier et al. 2018) (International Energy Agency 2018). Auf dem Weg zu einer vollständigen Dekarbonisierung der mineralischen Baustoffe werden dringend neue Klinkersubstitutionsstoffe für emissionsarme und nachhaltige, entweder portlandzementbasierte Bindemittel oder alternative Bindemittel wie z.B. Geopolymere, benötigt (Favier et al. 2018).
Im integrierten Hüttenwerk fallen bei der Stahlerzeugung unterschiedliche Hüttenreststoffe an, welche oftmals aufgrund von fehlenden Verwertungsmöglichkeiten zwischen gelagert oder deponiert werden müssen. Zur Forcierung der reststofffreien Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung sollen Möglichkeiten einer stofflichen Verwertung dieser Reststoffe evaluiert werden. Hierfür werden einerseits die Rückführung der Metallfraktion (ME) als Sekundärrohstoff und andererseits die Nutzbarmachung der Mineralfraktion (MI) als Bindemittelkomponente für die Baustoffindustrie betrachtet. Als potenzielle Stoffflüsse zur Untersuchung wurden die Reststoffe aus der Roheisenentschwefelung und Sekundärmetallurgie/Strangguss identifiziert. Darüberhinaus erfolgte die Erhebung von möglichen Korrekturstoffen aus Sekundärquellen zur Konditionierung. Über das mit Priorität angestrebte Ziel der Wertmetallrückgewinnung und des Nachweises der Bindemitteleignung hinaus wird auch eine Stoffflussanalyse zur Potentialdarstellung für das Bundesland Steiermark angestrebt.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Klaus Doschek A. Krammer Florian Steindl P. Eisner D. Wohlmuth |
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