Im Rahmen der Arbeit von Paul Demschar und Josef Adam wurden zwei Versuche durchgeführt. Eine häusliche Projektstudie zur Erhebung subjektiver Sichtweisen und daraus ein Vergleich von Vorsammelhilfen aus Papier und kompostierbarem Kunststoff aus Sicht der Konsumenten. Den zweiten Versuch stellte ein Verdunstungsversuch dar. Dieser lieferte objektive Werte darüber, bei welcher Vorsammelhilfe der größte Gewichtsverlust in Folge von Verdunstung auftritt. Zusätzlich wurde eine Marktrecherche durchgeführt, um das Angebot an Vorsammelhilfen für biogene Abfälle im lokalen Handel abzubilden und die Preisstruktur der verschiedenen Bioabfallsäcke herauszuarbeiten.
1 MARKTRECHERCHE
Für die Marktrecherche wurden im Juni 2021 in Leoben 8 Supermärkte besucht, um das Angebot an Säcken für die Sammlung von Bioabfällen zu erfassen. Ein Hauptaugenmerk lag auf kompostierbaren Kunststoff- und Papiersäcken. Um einen belastbaren Preisvergleich anstellen zu können, wurden auch Beutel aus konventionellem Kunststoff in den Vergleich mit einbezogen. Das Angebot an biologisch abbaubaren Vorsammelhilfen im besuchten Einzelhandel präsentierte sich als sehr unterschiedlich. Während jeder der 8 besuchten Supermärkte nach ÖNORM EN 13432 zertifizierte Biomüllbeutel aus kompostierbarem Kunststoff im Sortiment hatte, boten nur drei davon zusätzlich Beutel aus Papier an. Die Volumina der Säcke reichten von 10 Liter (l) bis 120 l und die Preise von 0,12 € bis 0,30 € pro Stück. Die Verfügbarkeit an Abfallsäcken aus Bio-Kunstsoffen war höher als jene von Papiersäcken. Die Stückpreise betrachtet ergab sich, dass die konventionellen Kunststoffsäcke deutlich am billigsten waren, gefolgt von den Papiersäcken. Die abbaubaren Kunststoffsäcke waren in allen besuchten Geschäften die Teuersten. Um einen belastbaren Preisvergleich anzustellen, wurde der Preis aller Vorsammelhilfen auf 1 l Füllvolumen heruntergerechnet. Dabei ergaben sich für konventionelle Kunststoffsäcke Kosten von 0,001 €/l, für Papiersäcke 0,017 €/l und für abbaubare Kunststoffsäcke 0,018 €/l (Demschar 2021).
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Paul Demschar Dipl.-Ing. (FH) Josef Adam |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.