Steuerung der Versagenswahrscheinlichkeit homogener Deichböschungen

Ein ganzheitliches Hochwasserrisikomanagement zielt auf die Minimierung des Hochwasserrisikos in einem Flussgebiet. Dies erfordert unter anderem, die Zuverlässigkeit von Schutzbauwerken (z. B. Deichen) im Systemzusammenhang einzustellen, wofür es wiederum Steuerungsgrößen bedarf. In dieser Studie werden aus insgesamt zehn Eingangsvariablen vier als aussichtsreiche Steuerungsgrößen für homogene Deichböschungen identifiziert. Die gewonnenen Erkenntnisse gilt es im Weiteren auf komplexere Systeme zu übertragen.

1 EinleitungEin ganzheitliches Hochwasserrisikomanagement (HWRM) hatein Minimum des Hochwasserrisikos (HWR) in einem Flusseinzugsgebietzum Ziel. Das HWR errechnet sich aus demProdukt der Eintrittswahrscheinlichkeit P einer Uberflutung E
und den damit verbundenen, negativen Konsequenzen C.
HWR = P(E ) â‹… C(E ) [-]

Fur eine Überflutung sind unter anderem Versagensfälle ursächlich, welche durch einen Versagensmechanismus und eine Versagenswahrscheinlichkeit Pf charakterisiert werden. Dieser Beitrag bezieht sich ausschließlich auf den Mechanismus des landseitigen Böschungsbruchs und beschränkt sich auf homogene Flussdeiche. Weitere Mechanismen finden sich z. B. in CIRIA [2] und Analysen zu ihren Wahrscheinlichkeiten z. B. in Kortenhaus [3]. Die Konsequenzen besitzen sowohl eine zeitliche als auch eine räumliche Dimension [4]. Als Folge von Versagen lasst sich das Hochwasserrisiko wie folgt formulieren:
HWR = P f â‹… C(E ) [EUR]
Weil ein HWR unvermeidbar ist [4] und die öffentlichen Mittel für das HWRM begrenzt sind, besteht in Verbindung mit der Planung von HWRM-Masnahmen die Notwendigkeit einer Nutzen-Kosten-Abwägung, welche sich im geltenden Regelwerk über das allgemeine Wirtschaftlichkeitsprinzip ausdrückt [5]. Die Kernfrage des ganzheitlichen HWRM ist daher: Wie erreichen wir mit den verfügbaren Mitteln ein Minimum des HWR?



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 09 (September 2022)
Seiten: 8
Preis: € 10,90
Autor: Niklas Schwiersch
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.