Vorgestellt wird ein webbasiertes Klimaanpassungstool zur Unterstützung mittelgroßer Städte im Nordseeraum für die Anpassung an den Klimawandel, bei dem Aspekte im Umgang mit Starkregen und Hochwasser im Vordergrund stehen. Es richtet sich an die kommunal Verantwortlichen und die Planenden. Eine Kombination aus Selbsteinschätzung und Hinweisen zum strukturierten Vorgehen bei der Klimaanpassung von Städten wird durch Beispiele guter Praxis ergänzt.
Der aktuelle 6. Sachstandsbericht des Weltklimarates IPCC [1] weist nachdrücklich darauf hin, dass mit einer weiteren Intensivierung des Klimawandels zu rechnen ist. Aktuelle Beobachtungen bestätigen die Fortsetzung der in der Vergangenheit beobachteten Klimawandeltrends. Die aktuellen Klimaprojektionen legen nahe, dass auch bei einer mittelfristig erfolgreichen Klimawandelvermeidung eine Klimaanpassung der Gesellschaft erforderlich sein wird [2]. Eine solche Klimaanpassung wird besonders in Bezug auf Extremereignisse, die in Zukunft häufiger und ausgeprägter zu erwarten sind (z. B. Starkregen und Überschwemmungen), essentiell sein. Die aktuellen Hochwasserereignisse im Sommer 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben darüber hinausgezeigt, dass die Gesellschaft bereits heute nicht ausreichend auf derartige Extremereignisse vorbereitet ist. Defizite im Umgang mit solchen Ereignissen wurden in der Öffentlichkeit im Hinblick auf viele Handlungsbereiche diskutiert, es wurde aber auch bereits aufgezeigt, dass viele Beispiele guter Praxis bereitstehen, deren konsequente Umsetzung das Risiko vergleichbarer Extremereignisse erheblich senken könnte [3]. Potenziell besonders betroffen von den Folgen von Starkregen und Hochwasser sind urbane Gebiete. Während hohe Versiegelungsgrade die Abflussbildung fördern, sind die Schadenspotenziale aufgrund der in Städten geschaffenen finanziellen Werte besonders hoch. Speziell in Küstengebieten wird zukünftig die Verwundbarkeit gegenüber dem Klimawandel noch verstärkt zunehmen, da sich der Meeresspiegel anstieg mit anderen Klimafolgen wie z. B. Starkregen überlagern wird [4]. Damit werden die Anpassungserfordernisse besonders in Küstenstädten zunehmen.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasser und Abfall 03 (März 2022) |
| Seiten: | 7 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Prof. Dr. Helge Bormann Dipl.-Ing. Mike Böge Nanco Dolman Ass. Prof. Dr. Gül Özerol Assoc. Prof. Dr. Kris Lulofs |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Wasserbau 2.0 - Biodiversität im Fokus
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2025)
Innovative Betonsteine als Ersatz für natürliche Wasserbausteine können Vorteile beim ökologischen Fußabdruck, beim Bau, bei der Besiedlungsfähigkeit und sogar bei der Wiederverwendung bieten. Dargestellt werden die Entwicklung und mögliche Einsatzgebiete.
Wasserwiederverwendung für landwirtschaftliche und urbane Zwecke in Deutschland
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2025)
Wasserwiederverwendung trägt zur Entlastung natürlicher Wasserressourcen bei. Die seit 2023 gültigen EU-Mindestanforderungen an Wasserwiederverwendung werden derzeit in deutsches Wasserrecht integriert. Das im Juli 2025 erschienene Merkblatt DWA-M 1200 erleichtert die praktische Umsetzung von Wasserwiederverwendung in Deutschland.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.