Mit Ausgabe Dezember 2006 wurde das DWA-Regelwerk um das Arbeitsblatt DWA-A 100 'Leitlinien der integralen Siedlungsentwässerung (ISiE)' erweitert [1]. Damit wurde ein übergeordneter Handlungsrahmen für eine ganzheitliche Betrachtungsweise in der Siedlungsentwässerung geschaffen mit Vorgaben ('Leitlinien') für die zukünftige Bearbeitung neuer bzw. die Überarbeitung
bestehender Arbeits- und Merkblätter, die überwiegend bauwerksund
anlagenbezogene Einzelthemen zum Gegenstand haben. Dabei geht es um die beiden Schutzgüter 'Entsorgungssicherheit', d. h. eine sichere und (weitestgehend) überflutungsfreie Entwässerung für Schmutz-, Misch- und Niederschlagswasser und 'Gewässerschutz', d. h. die Vermeidung bzw. die gewässerverträgliche Begrenzung niederschlagsbedingter Belastungen.
Beim Umgang mit Niederschlagswassereinleitungen geht es um die Eckpfeiler intakter Siedlungsinfrastrukturenund gesunder Gewässer: Entsorgungssicherheit, Erhalt des lokalen Wasserhaushaltes,Minimierung der Emissionen von relevanten Stoffen entlang des Fließpfades von der Quelle bis zurEinleitung und resiliente Gewässer, in denen die typspezifischen hydrologischen, hydraulischen,morphologischen und physikalisch-chemischen Bedingungen so beschaffen sind, das trotz der mitverhältnismäßigem Aufwand nicht vermeidbaren anthropogenen Belastungen die Ansiedlung undder Erhalt von naturnahen Lebensgemeinschaften nach Artenzusammensetzung und funktionalenEigenschaften gewährleistet ist. Um dies in der Praxis erreichen zu können, haben der Bund fürWasserwirtschaft und Kulturbau (BWK) und die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasserund Abfall (DWA) gemeinsam ein aufeinander abgestimmtes technisch-wissenschaftliches Regelwerk (Regelwerk DWA-A 102/BWK-A 3) entwickelt und als Arbeits- und Merkblattreihe vorgelegt.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasser und Abfall 03 (März 2022) |
| Seiten: | 5 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Prof. Dr. Dietrich Borchardt |
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
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Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
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