Temperatur als Schlüsselreiz für die Auffindbarkeit von Fischaufstiegsanlagen

Im Zuge der Beseitigung von Kontinuumsunterbrechungen an Fließgewässern ist das Thema Auffindbarkeit von Fischaufstiegsanlagen ein nach wie vor Aktuelles. Neben der Positionierung wird die Funktionalität des Einstieges in unterschiedlichen Leitfäden primär über die Strömung definiert. Zusätzlich zu Strömungsparametern soll in dieser Publikation, welche einen Teil eines mehrstufigen Forschungsprojektes an Fischaufstiegsanlagen an der Drau abbildet, der Einfluss der Wassertemperatur auf die Auffindbarkeit mittels technischer, fischökologischer und statistischer Methoden untersucht werden.

1 Grundlagen
Die Wiederherstellung des Gewässerkontinuums an Wehranlagen und sonstigen Querbauwerken sowie die Beseitigung von strukturellen Defiziten in den Fließgewässern stellen die zentralen Maßnahmen zur Wiederherstellung gewässertypspezifischer Lebensgemeinschaften dar [1]. Funktionierende Fischaufstiegsanlagen (FAA) an Wehren sind durch eine möglichst einfache Auffindbarkeit und energiearme Durchwanderbarkeit mit lediglich geringem Zeitverlust über einen möglichst langen Zeitraum der natürlichen Wanderbewegungen im Jahr gekennzeichnet [2]. In aktuellen Leitfäden wird als wichtigste Voraussetzung für die Auffindbarkeit einer FAA neben der optimalen Lage des Einstieges die ausreichende Dimensionierung eines Leitstromes bzw. Leitstromimpulses in Bezug zur Gewässergröße und eine ausreichende Fließgeschwindigkeit des aus dem FAA-Einstieg austretenden Leitstromes angesehen.
Der österreichische Leitfaden sowie das ICPDR Technicalpaper orientieren sich dabei an Larinier [3] und empfehlen eine Lockstromdotation bzw. Lockstromzusatzdotation am FAA-Einstieg von 1-5 % des konkurrierenden Abflusses des Fließgewässers. Neben der Untersuchung des Einflusses dieser Leitströmung auf die Aufstiegsraten soll in dieser Studie primär Augenmerk auf den Einfluss der Wassertemperatur im Einstiegsbereich gelegt werden. Dies erfolgte über ein mehrmonatiges Monitoring des Einstiegsverhaltens aller aufsteigenden Fische an der FAA des Wasserkraftwerks Edling/Drau in der Fischregion Epipotamal groß.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 04 (April 2022)
Seiten: 7
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Andreas Brandl
Prof. Dipl.-Ing. Dr. Helmut Mader
DHI Sabine Käfer
Assoc. Prof. DI. Dr. techn. Gregor Laaha
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.