Sedimenttransport und Morphodynamik sind als wesentliche Grundlage für die Lebensraumqualität im aquatischen und semi-aquatischen Bereich anzusehen. Es fehlt jedoch derzeit eine umfangreiche Beschreibung des Ist-Zustands bzw. der Risikobewertung zur Verfehlung der Ziele nach Wasserrahmenrichtlinie in Bezug auf die Feststoffdynamik. Mit Fokus auf die Geschiebefraktionen werden
in diesem Fachartikel unterschiedliche Aspekte in Bezug auf die ökologischen Auswirkungen diskutiert.
Eine stark veränderte Sedimentdynamik (zu-wenig oder zu-viel) kann negative Auswirkungenfür die aquatischen Lebensgemeinschaften nach sich ziehen. In den Schlussfolgerungenwird eine Feststoffdynamik für eine prozessbasierte Lösungsfindungim Spannungsfeld zwischen
Ökologie und Wasserkraftnutzung als notwendig erachtet.
1 Einleitung
Sedimente bilden das Rückgrat unserer Fließgewässer und Fließgewässerformen. Diese Aussage findet sich sinngemäß in vielen internationalen Veröffentlichungen zum Thema Revitalisierung und Revitalisierungspotenziale in anthropogen überprägten Flusslandschaften [1], [2], [3]. Auch dass Sedimente und Abfluss in ihrer Wechselwirkung bzw. im Zusammenwirken vor allem auf Einzugsgebietsebene die Ausprägung der Flussmorphologie[4], [5] und weiterführend auch die Habitatdiversität und -qualität auf Streckenebene vorgeben [6], [7], [8]. Der Qualität der Gewässermorphologie und der Hydromorphologie wurde in der übergeordneten europäischen Gesetzgebung dahingehend Beachtung eingeräumt, dass diese als unterstützende Parameter für die Zielerreichung gemäß Wasserrahmenrichtlinie(WRRL) einfließen. Somit wurden bspw. für die hydromorphologischen Belastungen in Österreich
1) Stau,
2) Restwasser,
3) Sunk-Schwall bzw. auch
4) Wanderhindernisse an Querbauten
gezielt Risikoeinschätzungen dahingehend durchgeführt, dass das Ziel guter ökologischer Zustand bzw. gutes ökologisches Potenzial nicht erreicht wird bzw. erreicht werden kann. Was jedoch noch unzureichend bzw. in Teilen noch in keinem Diskussions-und Abstimmungsprozess zwischen Experten und den gesetzgebenden Institutionen vorangetrieben wurde, ist eine Risikobewertung zur Zielverfehlung aufgrund des geänderten Feststoffhaushalts.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 02-03 (März 2022) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Christoph Hauer Ao. Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Helmut Habersack |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.