Der Artikel befasst sich mit drei Wegen zur Lösung der Kunststoffproblematik in Komposten. Erstens, der Detektion und Messung von Störstoffen, zweitens, der Prüfung von vorhandenen und neuen Technologien zur Verbesserung der Kompostqualität und drittens, der Prüfung von psychologischen Maßnahmen zur Verhaltensänderung beim Anfall von biogenen Abfällen. Im Projekt wurde eine Zählmethode entwickelt, mit welcher durch eine schnelle Erfassung der Zahl der sichtbaren Störstoffe bezogen auf das Schüttvolumen eine Aussage über die Störstoffkonzentration getroffen werden kann.
Weiters wird eine weitergehende Kompostreinigung durch Siebung, Windsichtung und automatische Sortierung vorgeschlagen. Schließlich ergab die persönliche Verteilung von Papiersäcken als Vorsammelhilfen eine nachhaltige Veränderung des Fehlwurfverhaltens von BürgerInnen.
1 Einleitung, Aufgabenstellung
Die Kunststoffproblematik in biogenen Abfällen gefährdet immer mehr die Verwertung biogener Abfälle zu Kompost als Dünger und Bodenverbesserer, die eine tragende Säule der modernen Siedlungsabfallwirtschaft ist. Beschwerden über den sichtbaren Kunststoffgehalt in Kompost nehmen stark zu. Dieser liegt immer öfter nahe der in Deutschland und Österreich geltenden gesetzlichen Grenzwerten, das heißt 0,1 bis 0,4 Masseprozent. Als Folge davon sinken die Vermarktungserlöse für Kompost, die Übergabekosten der Kommunen an die Kompostierer steigen und Rückweisungen von zu stark störstoffbehafteten Chargen werden erwartet. Kommunen verpflichten sich immer öfter, die vom Kompostierer aussortierten Störstoffe zurückzunehmen, was zusätzliche Kosten verursacht.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 33. Abfall- und Ressourcenforum 2022 (April 2022) |
Seiten: | 16 |
Preis: | € 8,00 |
Autor: | Mag. Dr. Martin Wellacher Dipl.-Ing. (FH) Josef Adam Reinhold Huber Franz Poschacher Ing. Andreas Zöscher |
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