Die aktuellen Ereignisse im Juli 2021 in Deutschland haben die Notwendigkeit einer Anpassung an die Folgen des Klimawandels erneut und in dramatischer Weise hervorgehoben. Im vorliegenden Beitrag wird der kontinuierliche (Weiter-) Entwicklungsprozess des gemäß HWRM-RL implementierten zu einem klimaangepassten Hochwasserrisikomanagement diskutiert. Dabei wird auf den Bedarf zur Optimierung vor allem des operativen Hochwasserschutzes und der Hochwassernachsorge und aktuelle Entwicklungen, wie das Konzept der Resilienz, eingegangen.
1 Weshalb muss das Hochwasserrisikomanagement neu gedacht und inhaltlich erweitert werden?
Die jüngsten Hochwasserereignisse in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Juli 2021 haben erneut deutlich vor Augen geführt, dass Anpassungen an die sich ändernden klimatischen Bedingungen zwingend notwendig sind. Dazu führt der Deutsche Wetterdienst (DWD) jüngst aus: 'Im Zusammenhang mit dem Tief 'Bernd' traten in Deutschland und den Nachbarländern insbesondere im Zeitraum 12. bis 15.07.21 regional sehr ausgeprägte Starkregenereignisse auf. Diese führten insbesondere in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu ausgeprägten Überschwemmungen, die Ursache für eine hohe Zahl von Todesfällen und erhebliche Schäden an der Infrastruktur waren.' [1]. Dabei geht es nicht ausschließlich um die Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Bezug auf Überschwemmungen durch Flusshochwasser, sondern explizit um den Umgang mit Überflutungen, welche durch große Hochwasserereignisse verursacht werden. Die erschreckend hohe Anzahl von Opfern der o. g. jüngsten Hochwasserkatastrophe und die verheerenden materiellen Schäden erfordern neben einer umfassenden Ereignisanalyse auch und vor allem kurzfristig umsetzbare Hochwasservorsorgemaßnahmen.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 11 (November 2021) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Christin Rinnert Alexandra Schüller Prof. Dr. Robert Jüpner |
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