Reisebericht zur Wasserbauexkursion 2019 der TU München nach Sibirien

Sibirien ist als weitläufige, dünnbesiedelte und kalte Region in Russland bekannt. Genaueres wissen jedoch nur Wenige und auch in der wissenschaftlichen Literatur findet man nicht viel über diese Region. Dabei ist diese Region für den deutschsprachigen Raum aufgrund der geomorphologischen Ähnlichkeit (Alpen/Altai) sehr interessant und steckt voller Potenzial und Überraschungen.

1 Einleitung

Sibirien ist die größte Region Russlands und lässt sich wie folgt eingrenzen: im Westen das Uralgebirge, im Osten der Pazifik, im Norden das Nordpolarmeer und im Süden grenzt die Regionan die Volksrepublik China, Kasachstan und die Mongolei. Insgesamt handelt es sich um eine Fläche von rund 13,1 Mio. km2,einer West-Ost Ausdehnung von rund 7 000 km und einer Nord-Süd Spanne von etwa 3 500 km. Zum Vergleich: Deutschland ist mit einer Fläche von 0,36 Mio. km² rund 36-mal kleiner und selbst ganz Europa (10,2 Mio. km²) kommt nicht an diese Ausmaße heran.

Sibirien ist auch bekannt als der achte Kontinent [1] und dort liegen die Einzugsgebiete der größten arktischen Flüsse, mit einem enormen Abfluss in das Nordpolarmeer. Hier befinden sich auch die größten Wasserkraftwerke Russlands, z. B. Sayano-Shushenskaya (6 400 MW) und Krasnojarsk (6 000 MW). Insgesamt werden aber nur circa 20 % des wirtschaftlichen Wasserkraftpotenzials in Sibirien genutzt [2]. Viele Flüsse sind aufgrund der geringen Besiedelungsdichte in naturnahem Zustand und zeigen uns für verschiedene Flusstypen Referenzzustände, wodurch Leitbilder für die Renaturierung von Fließgewässern im alpinen Raum entwickelt werden können. Allerdings gibt es in dieser Region auch verschiedene Nutzungen, nämlich Bergbau, Landwirtschaft und Industrie, daher ist das Gewässer und Biodiversitätsmanagement auch ein wichtiger Aspekt.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 09/10 (Oktober 2021)
Seiten: 6
Preis: € 10,90
Autor: Mag. Dr. Martin Schletterer
Dr.-Ing. Markus Reisenbüchler
Lea Berg
Dr.-Ing. Franz Zunic
Prof. Dr. Peter Rutschmann
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.

Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.