Neue Stärken durch alte Lasten

Erfindergeist, Technikliebe und der Mut, große Vorhaben anzupacken: Was das Ruhrgebiet früher verräuchert hat, sorgt heute für bessere Luft und sauberes Wasser. Im Jahr 2021 ist die Metropole Ruhr eine Kompetenzregion der Umweltwirtschaft. Der Weg zu diesem Wandel wird dargestellt.

Gemessen an den Erwerbstätigen ist Nordrhein-Westfalen das Umweltwirtschaftsland Nr. 1. Mit 468.000 Erwerbstätigen in der Branche liegt das Bundesland sogar vor Bayern und Baden-Württemberg. Die Metropole Ruhr trägt den Löwenanteil daran. An der Ruhr gibt es 22 Hochschulen und Universitäten, an denen viele Wissenschaftler Umweltfragen nachgehen. Die Nähe zur Industrie und zu den bestehenden Problemfeldern wie Brachen, Abwasser und Luftreinhaltung erleichtert praxisnahe Projekte.

'Die industrielle Vergangenheit spielt für den heute erreichten Status im Bereich der Umweltwirtschaft eine herausragende Rolle', sagt Prof. Manfred Fischedick, wissenschaftlicher Geschäftsführerdes Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie: 'Die Region war früh gezwungen, sich Gedanken zu machen, wie die ausufernden Umweltprobleme wie Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung, in den Griff zu bekommen sind und hat Lösungen 'erarbeitet' (Bild 1).

Wie zum Beispiel der Geophysiker Julian Beautemps. Zusammen mit Alexander Weyer, ebenfalls Geophysiker, forschte er 2018 an Drohnen mit Sensoren. Die Drohnen fliegen über Brachflächen und können anhand von Magnetfeldern erkennen, wo metallische Objekte im Boden liegen: Bomben, Munition, Leitungen, Altlasten (Bild 2 und Bild 3).

Aus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster heraus gründeten beide die heutige Asdro GmbH, die aktuell im Quartier 231 in Oberhausen untergekommen ist. Das Quartier 231 ist ein Businesspark auf einer revitalisierten Industriefläche, auf der Ende des 19. Jahrhunderts britische Unternehmer ein Dampfkessel-Werk errichteten.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 11 (November 2021)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Benjamin Legrand
Christina Zollmarsch
Tim Müßle
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'