Seit 1990 konnten in Deutschland die jährlichen Methanemissionen aus Deponien durch rechtliche Anforderungen sowie abfallwirtschaftliche und deponietechnische Maßnahmen um ca. 80 % gemindert werden. Trotz dieser Erfolge emittieren die Deponien noch immer etwa 300.000 Tonnen Methan pro Jahr (~ 7,5 Mio. t/a CO2-Äquivalente), sodass hier noch erhebliche Minderungspotenziale bestehen.
Seit 2013 fördert das Bundesumweltministerium (BMU) Investitionen zur Minderung der Deponieemissionen durch die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI). Im Zusammenhang mit dem Klimaschutzgesetz hat das BMU die Förderung von NKI Deponieprojektenintensiviert und um zusätzliche Förderschwerpunkte erweitert.
1 Beiträge der Deponien zu den Treibhausgasemissionen
Deponiegas entsteht durch biologische Abbauprozesse biogen-organischer Abfallbestandteile unter anaeroben Bedingungen im Deponiekörper. Es ist ein Gemisch, das etwa zur Hälfte aus Methan und Kohlenstoffdioxid und einer Vielzahl von Spurenstoffen besteht. Austretendes Deponiegas ist - aufgrund des hohen THG-Potenzials des Methans - eine bedeutende Emissionsquelle für Treibhausgasemissionen.
Seit Anfang der 1990er Jahre fordern in Deutschland rechtliche Vorgaben Maßnahmen zur Minderung und Vermeidung der Gasemissionen aus Deponien. Sofern in Deponien eine signifikante Gasbildung stattfindet, ist das Deponiegas zu fassen und zu behandeln. Soweit möglich, soll dies unter Nutzung des Energiegehalts des Deponiegases erfolgen.
Seit Juni 2005 ist die Ablagerung von biologisch abbaubaren Abfällen in Deutschlandstark begrenzt, sodass die nach diesem Zeitpunkt abgelagerten Abfälle nur unwesentlich zur Deponiegasbildung beitragen. Auch wurden bereits in den Jahren vor 2005 hunderte ehemalige Hausmülldeponien geschlossen. Die Gasbildung in deutschen Deponien erfolgt praktisch ausschließlich aus älteren Ablagerungen und ist daher mit voranschreitendem biologischem Abbau rückläufig.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 32. Abfall- und Ressourcenforum 2021 (Oktober 2021) |
Seiten: | 11 |
Preis: | € 5,50 |
Autor: | Dipl.-Ing. Wolfgang Butz |
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