Alpidische Faltengebirge in Ost- und Südosteuropa

In Ost- und Südosteuropa dominieren relativ junge (neozoische) alpidische Faltengebirge die Landschaft. Das beginnt im Norden mit dem Prototyp der Alpen und setzt sich über die Karpaten und das Balkangebirge bis in den Kaukasus und Pontus fort. Dabei kommen auch ältere Landschaftselemente
zutage, wie das variszische (paläozoische) Mittelgebirge oder das Donezbecken mit seinen Kohlevorkommen. In beiden Landschaften spielen wirtschaftliche Interessen eine wichtige Rolle (Metalle, Nichtmetalle). Berücksichtigt man im Ergebnis sämtliche Faktoren, so müssen den positiven Faktoren die Gefährdungspotenziale, wie Erdbeben, Überschwemmungen und Wirbelstürme, gegenübergestellt werden.

Das neozoische Faltengebirge der Alpen, das bis nach Slowenien hineinreicht (Karawanken, Julische Alpen, Steiner Alpen), hat in Kroatien etwa bei Rijeka seine Fortsetzung in den Dinarischen Alpen Dalmatiens, die sich im Südosten bis Montenegro und Albanien erstrecken. Etwa an der Grenze zwischen der Herzegowina, Bosnien und Montenegro wird die Landschaft von einer tektonischen Strukturlinie zerteilt, wie das auch in anderen alpinotypen Gebirgen zu beobachten ist. Die Dinariden setzen sich etwa ab der Tara-Schlucht entlang der Grenze zwischen Albanien und dem Kosovo bzw. Mazedonien mit dem Grabenbruch von Ohrid mit dem Ohridsee (Meeresfische haben sich dort seit dem Tertiär gehalten, nachdem dort die Erdkruste in einer Scholle weit über das heutige Meeresniveau angehoben worden war) und weiter im Pindosgebirge (Helleniden) in Griechenland bis zum Golf von Korinth bei Patras fort.

In einiger Entfernung von dem Küstengebirge bestehen ältere variszische Gebirge, die auch als Faltengebirge entstanden sind, wie z. B. das Bosnische Erzgebirge
bei Sarajevo. Diese wurden jedoch später im Rahmen der neozoischen Gebirgsbildung germanotyp überformt und stellen somit Bruchschollengebirge dar. Im Folgenden werden die (geologischen) Hauptlandschaftseinheiten des Alpidischen Faltengebirges in Ost- und Südosteuropa am Beispiel einer schematischen Karte sowie ihre Rohstoffe und Gefährdungspotenziale dargestellt.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 01 (Januar 2021)
Seiten: 3
Preis: € 10,90
Autor: Dr. Peter Janetzko
Dr. Heiner Fleige
 
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