Aufschwimmende Widerstandskörper zur Verhinderung der Sohlenerosion in Flüssen

Das Absinken der Flusssohle infolge von Sohlenerosion kann gravierende wasserwirtschaftliche und ökologische Folgen haben. Zur Verhinderung der Sohlenerosion werden kegelförmige, über Seile mit der Flusssohle verbundene Schwimmkörper vorgeschlagen, welche bei Hochwasser aufschwimmen, dabei aber größtenteils getaucht bleiben. Sie verursachen qua Strömungswiderstand
einen Aufstau, durch welchen das Gefälle der Energielinie und damit die Schleppspannung an der Flusssohle verringert wird. Durch eine geeignete Wahl von Größe, Form, Anzahl und Anordnung der Widerstandskörper lässt sich das Energieliniengefälle an den lokalen Bedarf anpassen - ohne Nachteile für die Ökologie. Der Hochwasserspiegel wird nur wenig erhöht, die
Baukosten sind niedrig zu veranschlagen.

Viele ausgebaute Flüsse tiefen sich aufgrund einer Sohlenerosion ein und zwar meist so langsam, dass es erst über längere Zeiträume auffällt. In der ausgebauten Iller allerdings schreitet die Sohlenerosion während Hochwasserabflüssen bisweilen sehr rasch voran, weil zum einen die Schleppkraft aufgrund der großen Fließtiefe sehr hoch ist, was zum Abtransport des Kieses führt, zum anderen weil vom Gebirge her kein Geschiebe mehr nachkommt. Das damit verbundene Absinken des Grundwasserspiegels hat die Degradation des Auwalds sowie den Leistungsabfall der im Tal gelegenen Brunnen zur Folge. Das Beispiel zeigt, dass der Verhinderung der Sohlenerosion wachsende Bedeutung zukommt. Im Folgenden wird ein neues Werkzeug zur Verhinderung der Sohlenerosion vorgeschlagen.
Die natürlichste Lösung, die erhebliche Verbreiterung des Flussbetts, scheitert in aller Regel am Grunderwerb. Als technische Mittel, die Sohlenerosion zu verhindern, stehen bislang nur die ökologisch problematischen hohen Wehre und Rauen Rampen sowie das erst wenig erprobte und nicht überall einsetzbare Offene Deckwerk zur Verfügung. Soweit bekannt, wurden weder die V-Rampe  noch das Hydrodynamische Stauwehr bislang realisiert.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 04 (April 2021)
Seiten: 2
Preis: € 10,90
Autor: Dr.-Ing. Ottfried Arnold
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Fremdstoffgehalte in den Sieblinien von Biogut nach Voraufbereitung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2024)
Fremd- und Kunststoffeinträge im getrennt erfassten Biogut rücken zunehmend in den Fokus des Gesetzgebers. Mit der Novellierung der BioAbfV treten zum 01.05.2025 erstmals Grenzwerte in Kraft, die sich auf das frische Biogut vor der biologischen Behandlung beziehen.

Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland

Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens - ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.