Beprobung von heizwertreichen Fraktionen für die Qualitätssicherung bei der thermischen Verwertung

In Österreich und Deutschland ist / wird die Ablagerung mit einem Heizwert > 6000 kJ/kg unzulässig. Trotz des Aufbaues zusätzlicher Anlagen zur thermischen Verwertung von Siedlungsabfällen, heizwertreichen Fraktionen aus der mechanischen und der mechanisch-biologischen Abfallaufbreitung sowie Reststoffen wird nach wie vor ein hoher Anteil in der Mitverbrennung (Zement u. Holzindustrie) eingesetzt.

Durch das breite Spektrum an Produktionsabfällen und heizwertreichen Fraktionen aus der MA/MBA kommt der Qualitätssicherung als Mittel auf dem Weg zur passenden Verwertungsschiene entscheidende Bedeutung zu, da die Schadstoffentfrachtung bisher nur durch Metallabscheidung und Abfallauswahl durchgeführt werden kann.

Untersuchungen zur repräsentativen Beprobung hatten folgende Ergebnisse: Die Abschätzung des Probenahmefehlers von binomial verteilten Charakteristika in Sekundärbrennstoff ist für Chlor recht gut möglich. Für Heizwert oder Glühverlust wird mit diesem Ansatz die gewünschte Präzision nicht ganz erreicht, die Proben sind nicht hinreichend homogen, oft ist der schwankende Wassergehalt dafür verantwortlich zu machen.

Die Verbrennung von Ersatzbrennstoff aus Siedlungsabfällen nach vorheriger Metallentfrachtung bringt bereits im Rohgas bei einzelnen untersuchten Parametern (Pb, Hg, Cd) eine Überschreitung der Emissionsgrenzwerte. Mit geringfügigen Modifikationen stellt Fraktionales Schaufeln eine gute Alternative zur verbreiteten Viertelteilungsmethode bei den manuellen Probenteilungsmethoden dar. Bei der Planung von Probenahmen nach CEN TC 292 bzw. 343 Entwürfen sollten alle Aufbereitungsschritte betrachtet werden, um den Aufwand zu optimieren.

Für das Erreichen einer bestimmten Präzision, z.B. in Bezug zum Grenzwert oder zum Liefervertragswert, werden mehrere Proben und Analysen nötig sein, wobei aufgrund der noch in den letzten Aufbereitungsschritten gegebenen Unsicherheit mehrere Analysen nötig sein können. Der Ringversuch zeigte die Inhomogenität der Materialien und die damit verbundenen nötige Aufbereitung großer Probenmengen auf. Des weiteren sind realitätsnahe Standards für Ersatzbrennstoffe wünschenswert. Automatische Probenahmeeinrichtungen werden auch in der Abfallwirtschaft, insbesondere dort, wo aus verschiedenen Abfällen Sekundärbrennstoff erzeugt wird, sinnvoll.



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: Abfallforschungstage 2004 (Juni 2004)
Seiten: 13
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Dr. mont. Michael Prochaska
Michael Schelch
Claudia Hofer
 
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