Unterstützungsbedarfe mittelgroßer Städte im Nordseeraum für die Anpassung an den Klimawandel wurden identifiziert. Diesen Städten fehlt es oft an einer strategischen Ausrichtung. Beispiele guter Praxis können das Spektrum potenzieller Lösungsansätze erweitern.
Aus aktuellen Studien und Berichten geht zweifelsfrei hervor, dass der globale und regionale Klimawandel zunehmend voranschreitet und in den kommenden Jahrzehnten erhebliche Klimafolgen wie Starkregen oder Überschwemmungen nach sich ziehen wird. Auswirkungen werden regional unterschiedlich auftreten und in verschiedensten Sektoren zu verzeichnen sein. Daraus werden sich erhebliche Anpassungserfordernisse ergeben. Aufgrund der Trägheit des Klimasystems werden auch bei einer erfolgreichen Mitigation, d. h. bei einer Entschleunigung zukünftiger Klimaveränderungen aufgrund erfolgreicher Klimapolitik, ein gewisser Klimawandel und die damit verbundenen Klimafolgen unvermeidbar sein. Eng mit solchen Veränderungen verbunden ist eine Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Extremereignissen.
Für urbane Gebiete mit einem hohen Anteil an versiegelten Flächen haben diese Trends eine Zunahme von Hochwasserrisiken zur Folge. Infolge der bereits beobachteten Ereignisse (z. B. Starkregen) hat in vielen großen Städten bereits ein städtebauliches Umdenken begonnen. So wurde beispielsweise bei der Umsetzung der EU-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie erkannt, dass Fließgewässer offensichtlich mehr Raum benötigen, als ihnen in der Vergangenheit zugestanden wurde. Auch hat die zunehmende Flächenversiegelung dazu geführt, dass die Entwässerungssysteme in den Städten an die Grenzen stoßen. Im Rahmen einer Anpassung an den Klimawandel muss nun den veränderten Rahmenbedingungen Rechnung getragen werden. Speziell in Küstengebieten wird zukünftig die Verwundbarkeit gegenüber dem Klimawandel zunehmen, da sich der Meeresspiegelanstieg mit anderen Klimafolgen wie z. B. Starkregen überlagern wird. Konsequenzen sind dabei auch jenseits von Hochwasserrisiken
zu erwarten [6]. Damit werden auch die gesellschaftlichen Anpassungserfordernisse zunehmen. Anpassung erfolgt dabei auf verschiedenen räumlichen und administrativen Ebenen. Den Rahmen setzt in Deutschland die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel [9] in Verbindung mit dem Aktionsplan Anpassung der Bundesregierung. Auch die Bundesländer haben Klimaanpassungsstrategien entwickelt, und auf der kommunalen Ebene findet nicht zuletzt ein Großteil der Umsetzung der notwendigen Maßnahmen statt. Während große Städte im Hinblick auf eine Klimaanpassung schon relativ gut aufgestellt sind, fehlt kleinen und mittelgroßen Städten oft die Kapazität, um einen strategischen Prozess der Klimaanpassung zu durchlaufen. Die Unterstützungsbedarfe dieser kleinen und mittelgroßen Städte bei der Klimaanpassung wurden untersucht.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasser und Abfall 12 (Dezember 2020) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Prof. Dr. Helge Bormann Dipl.-Ing. Mike Böge |
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