Aussagekräftiges Monitoring bei der Fishcon-Schleuse am Aschacharm

Bei der Fishcon-Schleuse handelt es sich um eine innovative Fischaufstiegsanlage, welche die Gewässerdurchgängigkeit auf kleinem Raum kostensparend herstellen kann. Dieser Bericht fasst die sehr aussagekräftigen Monitoring-Ergebnisse der zweiten Pilotanlage am Aschacharm, Oberösterreich, kurz zusammen.

Die Fishcon-Schleuse, auch bekannt als 2-Kammern-Organismenwanderhilfe, wird seit 2018 vom Unternehmen Fishcon in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur Wien und der TU Graz entwickelt. Die Fischschleuse besteht aus zwei Kammern, wodurch zeitgleich ein Fischauf- und Fischabstieg sowie eine kontinuierliche Zugänglichkeit ermöglicht werden, was ein erheblicher Vorteil gegenüber anderen Fischschleusen ist. Aufgrund der patentierten hydraulischen Verschaltung können optimale Strömungsgeschwindigkeiten für die Fischwanderung ohne hohe Turbulenzen erreicht und dabei an vielen Standorten die Leitstromdotation gegenüber herkömmlichen Fischaufstiegsanlagen (FAA) reduziert werden. Auch eine energetische Nutzung der Leitströmung ohne großen Mehraufwand ist möglich. Durch die kompakte Bauform und die verschiedenen Einbaumöglichkeiten kann mit der Technologie verhältnismäßig einfach und kostensparend die Gewässerdurchgängigkeit in beide Richtungen hergestellt werden. Die Funktion der Fishcon-Schleuse wird in Bild 1 kurz veranschaulicht. Erste Untersuchungen an einer Versuchsanlage und einer im Metarhithral-Gewässer errichteten Pilotanlage konnten bereits ausgezeichnete Ergebnisse liefern. 2019 wurde eine weitere Pilotanlage am Epipotamal-Gewässer Aschacharm in Oberösterreich errichtet und bis Mitte 2020 durch ein Reusenmonitoring untersucht. Dabei wurde die Fischschleuse am Standort nach einer ungenutzten Schotterschleuse des Laufwasserkraftwerks mit einem Ausbaudurchfluss von 1,87 m³/s installiert. Die Anbindung zum Gewässer erfolgt über ein Umgehungsgerinne, welches bereits vorhanden war, jedoch aufgrund geringer Wassertiefen nicht optimal für den maßgebenden Fisch, der Barbe mit 60 cm, ausgeführt ist.
Die Fischschleuse und somit auch das Gerinne wurden zu Beginn der Untersuchung mit einer Wassermenge von ca. 90 l/s und im späteren mit 126,5 l/s dotiert.
2 Untersuchungs-Methodik. Die Pilotanlage wurde vom technischen Büro Blattfisch vom 15. Oktober bis 11. November 2019 sowie vom 20. März bis 30. Juni 2020 durch ein Reusenmonitoring untersucht. Dabei wurde der 2 m x 1 m x 1 m große Reusenkasten oberwasserseitig ca. 2 m flussauf der Fischschleuse installiert und der übrige Gewässerabschnitt durch ein Gitter abgesperrt. Zusätzlich wurde von Fishcon ein Videomonitoring für mehrere Wochen vor und nach dem Reusenmonitoring vorgenommen, um den Einfluss diverser Betriebsparameter zu analysieren.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 02/03 (Februar 2021)
Seiten: 3
Preis: € 10,90
Autor: MSc Bernhard Mayrhofer
 
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