Klimawandel und Wasserwirtschaft in der trilateralen Wattenmeer-Region

Der Klimawandel wird zu Veränderungen in der Wattenmeer-Region mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer und seinem Hinterland führen. Das Forum für die trilaterale Wattenmeer-Region hat ein 'Policy Paper' zu den Herausforderungen des Wassermanagements in der Wattenmeer-Region aufgrund des Klimawandels
ausgearbeitet. Vorgestellt werden die Ergebnisse, auf deren Basis Empfehlungen für ein Wassermanagement
in der trilateralen Wattenmeer-Region erarbeitet wurden.

Der Klimawandel stellt eine schnell wachsende Bedrohung für die Wattenmeer-Region mit dem Weltkulturerbe Wattenmeer und seinem Hinterland dar, in dem Menschen leben, arbeiten und sich erholen. Die Trilaterale Wattenmeer-Kooperation befasst sich seit vielen Jahren mit dem Klimawandel im Hinblick auf den Küstenschutz und der Anpassung des Ökosystems. Aufbauend auf den Arbeiten der gemeinsamen trilateralen Arbeitsgruppe zum Küstenschutz und des Meeresspiegelanstieges (CPSL) und den Ergebnissen der Taskgroup 'Climate Change' wurde eine Expertengruppe 'Climate' eingesetzt, um die Arbeit bezüglich der Herausforderungen zur Anpassung des Ökosystems Wattenmeer fortzusetzen. In den letzten Jahren beschäftigten sich die Arbeitsgruppen der CPSL und der Taskgroup 'Climate-Change' mit Lösungen für einen nachhaltigen Küstenschutz, insbesondere in Bezug auf Raumplanung und Sedimentmanagement. Als Ergebnis wurde eine Anpassungsstrategie für den tidebeeinflussten Bereich der trilateralen Wattenmeer-Region erarbeitet. Hierbei hat das Forum für die trilaterale Wattenmeer-Region (WSF) als Vertretung von Stakeholdern verschiedener Sektoren darauf aufmerksam gemacht, dass der Klimawandel eine Herausforderung nicht nur für das Wattenmeer selbst, sondern für die gesamte Wattenmeer-Region darstellt, die sowohl die vorgelagerten, tidebeeinflussten Flächen vor als auch die Kulturlandschaft hinter den Deichen umfasst.

Im WSF wurden die Herausforderungen der Anpassung an den Klimawandel in der regionalen und lokalen Gesellschaft speziell in Bezug auf das Wassermanagement mit ihren sozioökonomischen Sektoren und Interessengruppen herausgearbeitet. Zu diesem Zweck hat das WSF im November 2018 einen Workshop zum Thema 'Anpassung an den Klimawandel' durchgeführt, um eine gemeinsame Position zu relevanten Themen wie dem Entwässerungsmanagement zu erarbeiten. Dabei wurde deutlich, dass die Gesellschaft stärker darauf aufmerksam gemacht werden muss, dass steigende Risiken zu einem wesentlichen Bestandteil der Zukunft werden, wenn Chancen für Veränderungen nicht genutzt werden [5, 6, 7]. Durch adäquate Anpassungen können unnötige Risiken vermieden werden. Da die Gesellschaft bestehende Traditionen im Allgemeinen beibehält, müssen Verhaltens- und Wahrnehmungsänderungen über einen langsamen, aber dauerhaften Prozess eingeleitet und unterstützt werden.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 03 (März 2021)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Dr. Frank Ahlhorn
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.

Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.