Das "Ein-Tonnen-System", also die Reduzierung der getrennt erfassten Abfallfraktionen am Haus, wird aus ökologischen und ökonomischen Gründen deutlich zunehmen; auch, weil wir, die "Weltmeister der Wertstoffsammlung" - den Bürgerinnen und Bürger - in der Abfalltrennung in Küche und Keller sowie finanziell entlasten und dennoch die Hausabfälle nahezu gänzlich hochwertig verwerten können.
Seit langem kritisieren Praktiker, kommunale Kollegen oder etwa auch Prof. Dr. E. U. von Weizsäcker, ehemaliger Direktor des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie, heute Vorsitzender des Umweltauschusses des Bundestags, die Kosten der in Deutschland gängigen Hausmülltrennung - insbesondere bezogen auf die getrennte Sammlung von Verpackungen, insbesondere für die Wiederaufbereitung der Kunststofffraktion. Doch deren "ökologischer Rucksack" sei äußerst klein, so Weizsäcker: Mit dem Kunststoffrecycling werde kaum Energie oder Primärrohstoff eingespart, nur 1% des von Deutschland importierten Rohöls werde zu Verpackungen verarbeitet, nur ein sehr kleiner Teil davon stofflich wieder zu Öl oder Sekundärressource recycelt. Weizsäcker fordert eine stärkere Unterordnung der Abfallpolitik unter die Klimapolitik und die energetische Nutzung nachwachsender Rohstoffe, statt der übertriebenen, ökonomisch und ökologisch unverantwortbaren Mülltrennung.
Copyright: | © VKU - Landesgruppe Baden-Württemberg |
Quelle: | Landesgruppen- und Fachtagung Mannheim Juli 2004 (Juli 2004) |
Seiten: | 14 |
Preis: | € 7,00 |
Autor: | Dipl.-Wirtschaftsing., Mag.rer.publ. Helmut Paschlau |
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