KASKADE - Enzymatischer Abbau persistenter Mineralölkohlenwasserstoffe

Die mikrobielle in situ Sanierung stellt ein vielversprechendes Konzept zur Dekontamination von Ölverunreinigungen dar. Generell werden Mineralöl-kohlenwasserstoffe durch endogene Mikroorganismen vergleichsweise schnell abgebaut. Allerdings können sich in Folge persistente Schadstofffraktionen anreichern. Enzyme haben sich als vielversprechendes Agens für den Abbau von persistenten Kontaminanten herausgestellt. In dieser Studie werden enzymatische Verfahren zur Metabolisierung von schwer abbaubaren Erdölfraktionen entwickelt, wodurch diese einer Mineralisierung durch endogene Mikroorganismen zugänglich gemacht werden.

Erdöl-Kontaminationen, zurückzuführen auf das Austreten von Rohöl oder verarbeiteten Ölprodukten, stellen eine weitreichende Form der Umweltbelastung dar. Mikrobielle in situ Sanierungsvarianten besitzen ein hohes Potential zur nachhaltigen und kosteneffizienten Sanierung derartiger Verunreinigungen. Allein durch die Vermeidung des Transportes tausender Tonnen an kontaminiertem Material ergibt sich eine Verbesserung der CO2 Bilanz bei gleichzeitiger Kosteneinsparung. Zahlreiche Varianten an biologischen Sanierungsverfahren für Bodenverunreinigungen sind gegenwärtig verfügbar und können je nach Schadstoffart und Standortbedingungen öko-effizient eingesetzt werden. Jedoch erfolgt durch endogene Mikroorganismen auch ohne gezielt getroffene Maßnahmen ein stetiger biologischer Abbau von organischen Schadstoffen in Böden und Aquiferen. Das führt dazu, dass leicht abbaubare Kontaminanten metabolisiert werden, während persistente Strukturen zurückbleiben und sich über die Zeit relativ anreichern. Ziel dieser Studie ist der Abbau bzw. die Modifikation dieser persistenten Kontaminanten mittels extrazellulärer Enzyme, um so eine nachfolgende mikrobiologische Mineralisierung durch endogene Mikroorganismen zu ermöglichen bzw. zu beschleunigen.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2020 (November 2020)
Seiten: 2
Preis: € 1,00
Autor: M.Sc. Verena Braunschmid
Dr. Maximilian Lackner
Dr. Karl Putz
Dipl.-Ing. Markus Plank
Norbert Rüttinger
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.