Fette und Öle, die in das Abwasser gelangen, verursachen weltweit Probleme in den Kanalnetzen und in Abwasserreinigungsanlagen. Um dies zu verhindern, sind in Betrieben, in denen große Mengen an Fetten verarbeitet werden, Fettabscheider als Stand der Technik vorgeschrieben. Um den ordnungsgemäßen Be-trieb der Fettabscheider zu gewährleisten, sind vor allem regelmäßige Entleerungen sowie die richtige Betriebsweise unabdingbar. In dieser Studie wurden 19 Fettabscheider in einer Tiroler Tourismusregion auf die Zusammensetzung der Fettschicht, sowie auf den Energiegehalt untersucht.
Im Mittel bestanden rund 60 % der Fettschicht aus Störstoffen (Speisereste, Plastik) und Wasser. Dies wirken sich negativ auf die Qualität der Fette und auf den Energiegehalt der Fettabscheiderinhalte aus. In Österreich ist ein gängiger Verwertungsweg der Fettabscheiderinhalte die Co-Vergärung im Faulturm auf Kläranlagen. Der mittlere Biomethanertrag bei den untersuchten Proben lag bei 927 NL/kg oTR. Eine energetische Verwertung der Fettabscheiderinhalte auf Kläranlagen ist daher sehr vorteilhaft.
Fette und Öle, die in das Abwasser gelangen, verursachen weltweit Probleme in den Kanalnetzen und in Abwasserreinigungsanlagen. Beispiele hierfür sind Verstopfun-gen der häuslichen Abflüsse durch Fettablagerungen, Korrosion in der Kanalisation und die Entstehung von toxischen Gasen (Wallace et al. 2017). Gelangen größere Mengen an Fetten in die Abwasserreinigungsanlage, so fördern diese die massen-hafte Vermehrung von fadenförmigen Mikroorganismen, was in weiterer Folge zu massiven Betriebsproblemen, bis hin zum Ausfall ganzer Reinigungsstufen in der Kläranlage, führt.
Um dies zu verhindern, sind in Betrieben, in denen große Mengen an Fetten verarbeitet werden (Gastgewerbe, Lebensmittelbetriebe, Kantinen, etc.), Fettabscheider als Stand der Technik vorgeschrieben. Diese Abscheideanlagen bieten dem Abwasser eine beruhigte Zone, wo sich das Fett vom Abwasser trennen kann. Die Fettschicht schwimmt hierbei an der Oberfläche und verbleibt im Abscheider und das Abwasser wird in die Kanalisation abgeleitet. Die richtige Auslegung und ein guter Wartungszustand der Abscheider mit regelmäßigen Entleerungen, sowie eine gute Betriebsweise sind hierbei für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Fettabscheider unabdingbar. Um diese sicherzustellen ist eine Schulung des Küchenpersonals nötig, um den Eintrag an Fett in das Abwasser zu minimieren. Vor allem der Saisonbetrieb im Tourismus stellt hierbei sowohl in der Entsorgungslogistik, der Betriebsweise als auch in der energetischen Verwertung der Fettabscheiderinhalte eine Herausforderung dar. Die durchgeführten Untersuchungen in einer Tiroler Tourismusregion sollen dazu beitragen, technische, ökonomische und ökologische Optimierungspotentiale von Fettabscheidern zu ermitteln. Hierzu wurden umfangreiche Erhebungen und Beprobungen der Fettabscheider von Hotels und Restaurants in einer Modellregion durchgeführt.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2020 (November 2020) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | M.Sc. Thomas Lichtmannegger Dipl.-Biologin Dr. techn. Carolina Kinzel Dipl.-Ing. Julika Knapp Mag.Dr. Christian Ebner Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anke Bockreis |
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