Im Rahmen einer für die Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH durchgeführten Studie wurde für die Altlampen-Behandlung und die nachgelagerten Verwertungspfade eine Quecksilber-Bilanz erstellt. Im Rahmen einer Ökobilanz wurden außerdem die ökologischen Wirkungen der gesamten Recyclingkette ermittelt. Hauptziel der Altlampenbehandlung ist die Abscheidung des in den Lampen enthaltenen Quecksilbers und die Kreislaufführung der verwendeten Materialien. Das bestehende System des Altlampenrecyclings in Deutschland erreicht dabei eine sehr hohe Quecksilberabscheidung. Über 95 % des in den Altlampen enthalte-nen Quecksilbers wird dem Stoffkreislauf durch Beseitigung entzogen und etwa 90 % der Lampenmaterialien können nach der Behandlung einer stofflichen Verwertung zugeführt werden. Durch diese stoffliche Verwertung erzielt die Behandlung von rund 8.000 t Altlampen aus der Rücknahme in Deutschland eine Klimaentlastung von ca. 7.000 t CO2-Äq.
Gasentladungslampen (insb. Leuchtstoffröhren und Kompaktleuchtstofflampen) setzen sich im Wesentlichen zusammen aus Glas, Kunststoffen, Metallen und Leuchtstoffen inklusive dem enthaltenen Quecksilber (Hg). Wesentliches Ziel der Behandlung der nach Gebrauch gesammelten Altlampen ist das Entfernen von Hg aus dem Stoffkreislauf. Dafür muss sichergestellt sein, dass durch die Produkte aus der Behandlung (Glas, Metalle, Kunststoffe, Leuchtstoffpulver) allenfalls noch ein minimaler Anteil des Hg verschleppt wird. Dies kann beispielsweise über Grenzwerte für die Fraktionen aus der Behandlung geregelt werden. So ist für Glasfraktionen, die der weiteren Verwertung zugehen sollen, ein Hg-Grenzwert von 5 mg/kg Altglas einzuhalten. Für die Verwertung der anderen Output-Fraktionen sind in Deutschland keine Hg-Grenzwerte festgelegt (in Österreich gilt ein Grenzwert von 10 mg/kg). Weitere Anforderungen zur Berücksichtigung von Hg im Rahmen der Behandlung werden in den CENELEC-Normen und dem LAGA Merkblatt 31b formuliert.
Im Rahmen der für die Lightcycle durchgeführten Untersuchung wurden für die in Deutschland eingesetzten Behandlungsverfahren und für die nachgelagerten Ver-wertungspfade
• Daten bei Behandlungsanlagen gesammelt, um so eine solide Primärdatenbasis zu erhalten und
• eine Ökobilanz inklusive einer Bilanz des Hg-Verbleibs über die gesamte Entsorgungskette erstellt.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2020 (November 2020) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Dipl.- Ing. Thorsten Pitschke Dipl.-Chem. Hermann Nordsieck Matthias Seitz |
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