Die ökologischen Auswirkungen der Deponierung von Bodenaushub im Vergleich zur Verwertung zu Komposterde

Rund 54 % des österreichischen Gesamtabfallaufkommens sind Aushubmaterialien. Zumindest ein Drittel davon sind Erden der Qualitätsklassen A1, A2 und A2G. In Österreich werden rund 60 % dieser Erden, die sich für eine Verwertung zu Komposterde eignen, deponiert.

Dadurch kommt es zu einem nachweislichen Verlust der Ressource Boden mit den damit einhergehenden Bodenfunktionen, sowie von Nährstoffen, deren künstliche Herstellung für die konventionelle Landwirtschaft einen energie- und ressourcenintensiven Prozess darstellt. Der Prozess der Deponierung stellte sich in den durchgeführten Bilanzierungen zwar als weniger energieintensiv heraus als der Prozess der Verwertung, in den Folgewirkungen ist die Verwertung in Bezug auf Ressourcenschonung, Schutz der Bodenfunktionen und allgemeine Bodengesundheit jedoch zu bevorzugen. Die Verwertung zu Komposterde führt zu einer Anreicherung von Humus und pflanzenverfügbaren Nährstoffen, einer Optimierung der Bewuchsbedingungen, der Einlagerung von 100-300 kg CO2 pro Tonne und einer Rückführung von Abfällen in natürliche Kreisläufe.

National und international steigen sowohl die Folgen des Klimawandels in der Natur als auch das Bewusstsein in der Gesellschaft und die Bemühungen auf der Suche nach Lösungen. Im Kampf um die Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen wird auch wieder dem Boden, dessen Bedeutung als eine unserer Lebensgrundlagen häufig unterschätzt wird, immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet (Gerzabek et al., 2002). Denn eine der wichtigsten Eigenschaften des Bodens ist unter anderem die Speicherung von Kohlenstoff. Diese erhöht nicht nur langfristig die Fruchtbarkeit eines Bodens, sondern verringert gleichzeitig auch die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre. Doch europaweit geht die 'Gesundheit' der Böden und damit ihre Effizienz als Kohlenstoffspeicher zurück (Beste, 2015).



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2020 (November 2020)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: M. Rumetshofer
Franz Poschacher
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.