Ziel dieses Tagungsbeitrags ist es, die Situation von Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie Elektro-Fahrzeugen in Österreich im Hinblick auf dessen Sekundärressourcenpotential unter Betrachtung von derzeit sowie in naher Zukunft verfügbaren Recyclingtechnologien zu bewerten.
Die quantitative Bewertung solcher Entwicklungs- bzw. Entsorgungsszenarien erfolgt auf Basis einer Materialflussanalyse, die wiederum die Grundlage für eine makro-ökonomische Modellierung bildet, welches vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung durchgeführt wird, um Auswirkungen auf Wirtschaft und Umwelt zu identifizieren.
Die Dekarbonisierung im Energie- und Mobilitätssektor ist von großer Bedeutung für die Reduktion der Treibhausgasemissionen, um eine globale Erwärmung auf unter 2 °C zu limitieren. Die Strategie zur Energiewende beinhaltet neben Maßnahmen zur Energieeinsparung die Anhebung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen und den Ausbau der Elektro-Mobilität. Größtes Ausbaupotential bezüglich der Stromproduktion besteht bei Windkraft- und Photovoltaik (PV)-Anlagen. Weiters sollen die Neuzulassungen von emissionsfreien Personenkraftwagen forciert werden und der Anteil von E-Bussen und E-Lkw deutlich erhöht werden. Gleichzeitig fallen derzeit noch geringe Mengen an Abfällen aus diesen Sektoren in Österreich an und daher sind Sammel- sowie Recyclingsysteme für End-of-Life-PV, -Windturbinen bzw. E-Fahrzeugen noch nicht vollständig etabliert. In naher Zukunft - unter Berücksichtigung der hohen Wachstumsraten von PV- und Windkraftanlagen sowie neu zugelassenen Elektroautos in Österreich - wird sowohl der Ressourcenverbrauch (vor allem kritische Rohstoffe, wie Siliziummetall, Tantal oder Neodym) als auch das Abfallaufkommen (z.B. Beton aus dem Turm der Windkraftanlagen, Lithium-Ionen Batterien aus E-Fahrzeugen, Glas verklebt mit Siliziumzellen aus PV) stetig wachsen. Sobald die drei Produktgruppen das Ende ihrer Lebensdauer erreichen (z.B. PV-Abfälle, die marktbedingt frühestens 2030 erwartet werden), werden die Mengen für das Recycling und damit der Anteil an wertvollen Sekundärrohstoffen drastisch ansteigen. Auch wenn es noch mehr als 10 Jahre dauert, müssen bereits jetzt Vorkehrungen getroffen werden, um die prognostizierten Mengen zukünftig be-handeln und das Ressourcenpotenzial so gut wie möglich ausschöpfen zu können.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2020 (November 2020) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Silvia Scherhaufer Florian Part Ina Meyer Mark Sommer |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.
Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.