Steigerung der Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen - Wege und ihre Potenziale

Für diesen Beitrag wurde im Rahmen einer Masterarbeit untersucht, mithilfe welcher Konzepte Österreichs Abfallwirtschaftsunternehmen in der Lage sein werden, die Erreichung der von der EU festgelegten gesteigerten Recyclingraten für Kunststoffverpackungsabfälle zu gewährleisten.


KURZFASSUNG: Für diesen Beitrag wurde im Rahmen einer Masterarbeit untersucht, mithilfe welcher Konzepte Österreichs Abfallwirtschaftsunternehmen in der Lage sein werden, die Erreichung der von der EU festgelegten gesteigerten Recyclingraten für Kunststoffverpackungsabfälle zu gewährleisten. Dazu wurden einerseits Sekundärmaterialien untersucht und ExpertInnen befragt, anderseits wurden mithilfe der Soft Systems Methode aus den Informationen drei Modelle entwickelt, wie man diese Aufgabe in Österreich bewältigen kann. Diese umfassen verbesserte Trenntechniken, Restmüllsortierung sowie die rohstoffliche Verwertung. In dieser Arbeit nicht weiter verfolgt werden Biokunststoffe, Downcycling und Design for Recycling. ExpertInnen schätzen verbesserte Trenntechniken als am plausibelsten ein, wohingegen für Restmüllsortierung die verbundenen Risiken durch enorme Investitionen sehr hoch sind und das rohstoffliche Recycling an die Errichtung einer großindustriellen Anlage und damit an hohe Inputmengen gebunden ist. Gröbere Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Ersatzbrennstoffen werden sich nach Meinung der ExpertInnen aus dem gesteigerten Recycling von Kunststoffen nicht ergeben.

1 EINLEITUNG

Das Circular Economy (CE) Paket (EC 2020) der EU erfordert eine erhebliche Steigerung der Sammlung von Verpackungskunststoffen bis 2030 (EU 2018). Dieser auf einer Masterarbeit (Haberlandt 2020) beruhende Beitrag behandelt Möglichkeiten, wie die Recyclingquote für Kunststoffabfälle gesteigert werden kann. TB Hauer (2020) erforschen die Realisierbarkeit der von der Single Use Plastics (SUP) Richtlinie (EU 2019) geforderten Sammlung und Verwertung von Kunststoffflaschen und entwickeln dazu mehrere Modelle. Van Eygen, Laner & Fellner (Van Eygen et al. 2018) untersuchen Praktiken und Perspektiven der CE bei Kunststoff in Österreich. Dieser Beitrag geht darüber hinaus und hinterfragt, mithilfe welcher Vorgehensweisen die gesamte Frage des Kunststoffrecyclings im Sinne des CE Paketes gelöst werden kann. Die Entwicklung konzeptioneller Modelle veranschaulicht, welche Schritte nötig sind, um die Behandlungsmethoden besser zu verankern und weiterzuentwickeln, von denen ein positiver Effekt auf die Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen (RQKV) erwartet wird. Dieses Ziel wird durch folgende Forschungsfragen abgebildet:



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2020 (November 2020)
Seiten: 8
Preis: € 4,00
Autor: Prof. Ulrike Gelbmann
MSc Stefan Haberlandt
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.