Besonders geschützte Naturgebiete spielen eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung der Artenvielfalt und der Diversität der natürlicher Ökosysteme. Im Jahr 2017 besuchten rund 11 Millionen russische und ausländische Touristen die besonders geschützten Naturgebiete in Russland und der Touristenstrom soll bis 2021 auf 15 Millionen Menschen pro Jahr ansteigen, was die Bevölkerung Österreichs um das 1,7-fache übertrifft. Die Entwicklung des Tourismus in besonders geschützten Naturgebieten geht mit der Erhöhung des aufkommenden Abfallvolumens einher. Im Sommer 2019 wurde im Rahmen einer Initiative der Agentur für strategische Initi-ativen (Russland) gemeinsam mit der Lake Baikal Foundation for Environmental Applications and Research das Leitfaden für den nachhaltigen Umgang mit Abfällen in besonders geschützten Naturgebieten entwickelt.
In der Russischen Föderation sind zum 1. Januar 2017 über 12.500 besonders geschützte Naturgebiete von föderaler, regionaler und lokaler Bedeutung ausgewiesen. Die Gesamtfläche dieser Areale beträgt 232,5 Millionen Hektar (einschließlich Meeresgebiete), dies entspricht 13,6 % der Gesamtfläche Russlands. Die Entwicklung des Tourismus in besonders geschützten Naturgebieten geht mit der Erhöhung des aufkommenden Abfallvolumens einher. Die Verbesserung des Abfallbe-wirtschaftungssystems in Naturschutzgebieten ist einer der Schlüssel zum Erhalt der biologischen und landschaftlichen Vielfalt und zur Begrenzung der negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Im Sommer 2019 wurde im Rahmen einer Initiative der Agentur für strategische Initiativen (Russland) gemeinsam mit der Lake Baikal Foundation for Environmental Applications and Research von den Autoren ein Leitfaden für den nachhaltigen Umgang mit Abfällen in besonders geschützten Naturgebieten entwickelt (Zacharova et al. 2019).
Ziel des Leitfadens für den nachhaltigen Umgang mit Abfällen ist die Einführung ef-fektiver, moderner und umweltfreundlicher Abfallbewirtschaftungssysteme in russischen Naturschutzgebieten.
Die Aufgaben des Leitfadens sind:
• Schaffung von Möglichkeiten für die Durchführung einer getrennten Abfallsamm-lung für die maximale Anzahl von besonders geschützten russischen Naturgebieten,
• Aufbau einer umfassenden Kommunikationsaktivität zur Entwicklung eines Abfallmanagementsystems in besonders geschützten russischen Naturgebieten und
• Verbreitung erfolgreicher Erfahrungen mit russischen und ausländischen besonders geschützten Naturgebieten im Bereich der Abfallwirtschaft.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Recy & Depotech 2020 (November 2020) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 3,00 |
| Autor: | Dr.-Ing. Olga Ulanova Jochen Ebbing |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Wasserwiederverwendung für landwirtschaftliche und urbane Zwecke in Deutschland
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2025)
Wasserwiederverwendung trägt zur Entlastung natürlicher Wasserressourcen bei. Die seit 2023 gültigen EU-Mindestanforderungen an Wasserwiederverwendung werden derzeit in deutsches Wasserrecht integriert. Das im Juli 2025 erschienene Merkblatt DWA-M 1200 erleichtert die praktische Umsetzung von Wasserwiederverwendung in Deutschland.
Wasserbau 2.0 - Biodiversität im Fokus
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (11/2025)
Innovative Betonsteine als Ersatz für natürliche Wasserbausteine können Vorteile beim ökologischen Fußabdruck, beim Bau, bei der Besiedlungsfähigkeit und sogar bei der Wiederverwendung bieten. Dargestellt werden die Entwicklung und mögliche Einsatzgebiete.
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.