Verbundwerkstoffe und -konstruktionen können aufgrund der Kombination von verschiedenen Materialien und Werkstoffeigenschaften komplexe funktionale, ökonomische und ökologische Anforderungen erfüllen und werden im Bauwesen zunehmend eingesetzt.
Die Baubranche verbraucht in Deutschland circa 500 Millionen Tonnen Rohstoffe pro Jahr und trägt somit zu 50 % des Gesamtrohstoffabbaus bei. Sie ist zudem ver-antwortlich für über 50 % der Abfallmengen (Destatis, 2017) und besitzt folglich eine hohe Ressourcen- und Umweltrelevanz, aber zugleich auch eine hohe soziokulturelle Relevanz. Vor diesem Hintergrund werden Lösungsansätze zur Reduktion des Ressourceneinsatzes im Bausektor benötigt.
Verbundwerkstoffe, wie carbon-faserverstärkte Kunststoffe (CFK), Textilbeton oder Wärmedämmverbundsysteme (WDVS), werden oftmals als Innovationstreiber für Energie- und Ressourceneffizienz beworben und bieten aufgrund der Kombination von verschiedenen Materialien und Werkstoffeigenschaften vorteilhafte Eigenschaf-ten für den Einsatz in der Bauindustrie. So werden z.B. in Textilbeton Hochleistungs-textilfasern aus Glas- oder Carbonfasern als Bewehrung eingebettet, um hohe Zugfestigkeiten und aufgrund der Korrosionsbeständigkeit der Fasern ein leichtes dünnwandiges Design mit einem verringerten Materialeinsatz zu erreichen. Ein anderes Beispiel für Verbundwerkstoffe im Bauwesen sind WDVS, die bereits seit den 1960er Jahren verwendet werden und mit steigenden Anforderungen an die Gebäudedämmung zuletzt eine weite Verbreitung erfahren haben. Auch die Verwendung von Holz für konstruktive Bauteile in Kombination mit anderen Werkstoffen und Materialien nimmt zu, um dem Einsatz erneuerbarer Ressourcen bei gleichzeitiger CO2-Einsparung entgegen zu kommen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Recy & Depotech 2020 (November 2020) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Sonja Stahn Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme |
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