Aufgrund ihrer Struktur sind PFAS-Verbindungen sehr stabil und können mit In-situ-Sanierungsverfahren bisher weder biologisch noch chemisch oder thermisch eliminiert werden. Deshalb werden PFAS-Grundwasserschäden durch Pump-and-treat saniert.
KURZFASSUNG: Aufgrund ihrer Struktur sind PFAS-Verbindungen sehr stabil und können mit In-situ-Sanierungsverfahren bisher weder biologisch noch chemisch oder thermisch eliminiert werden. Deshalb werden PFAS-Grundwasserschäden durch Pump-and-treat saniert. Die Reinigungsverfahren Aktivkohleadsorption, Ionenaustausch, Flockung und Membranverfahren gelten aktuell als Stand der Technik (Edel et al. 2018). Diese vier Verfahren und deren spezifische Kosten werden vergleichend dargestellt. Technisch-wirtschaftlich zeichnet sich dabei ein Trend zur Aktivkohleadsorption ab, für bestimmte Fälle existieren aber auch Alternativen.
Die Züblin Umwelttechnik GmbH kann inzwischen auf über zehn Jahre Betriebserfahrung mit PFAS-Grundwassersanierungen zurückblicken und hat bis dato rund 40 Wasserreinigungsanlagen mit Durchflussraten zwischen 1 und 360 m3/h bei PFAS-Konzentrationen im Zulauf von 1 - 600 μg/L konzipiert und gebaut. Die Prozesswasseraufbereitung einer Bodenwaschanlage für PFAS-haltige Böden stellt dabei eine Besonderheit dar. Reinigungszielwerte für PFAS bis in den Nanogrammbereich können bei verhältnismäßigen Kosten sicher eingehalten werden.
1 EINLEITUNG
Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) oder genauer per- und polyfluorierte Al-kylsubstanzen (PFAS) umfassen eine große Gruppe von mehr als 3.000 Einzelverbindungen, die ausschließlich synthetisch hergestellt werden. Die PFAS gehören einer neuen Schadstoffklasse an und zählen damit zu den 'Emerging Contaminants". Die PFAS sind wasserlöslich, einige davon wie beispielsweise Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) gehören zu den PBT-Stoffen. Das heißt, dass diese persistent, bioak-kumulativ und toxisch sind. PFAS sind ubiquitär vorhanden und in der Umwelt, im Menschen, in Tieren und Pflanzen sowie in Nahrungsmitteln nachweisbar. Die daraus resultierende Problematik wird weltweit bearbeitet, vor allem in Europa und Nordamerika (OECD 2013). In Deutschland werden PFAS-Grundwasserschäden seit über zehn Jahren mit Hilfe des Pump-and-treat-Verfahrens saniert.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Recy & Depotech 2020 (November 2020) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 3,00 |
| Autor: | Dr. Hans-Georg Edel |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.