Neue Zündquellen erschweren zunehmend die Lagerung und Aufbereitung von Abfällen, insbesondere durch Akkumulatoren oder Batterien kommt es immer wieder zu großen Schäden in abfallverarbeitenden Unternehmen. Zudem ist davon auszugehen, dass sich in den nächsten Jahren die in Verkehr gesetzte Menge an Akkumulatoren und Batterien stark erhöhen wird. Ohne geeignete Messsysteme ist es kaum möglich, Brände frühzeitig zu erkennen. Um mit dem zunehmenden Brandrisiko umzugehen und um brandbezogenen Gefahren entgegenzuwirken wer-den daher IR-Messsensoren eingesetzt. Diese Sensoren werden an verschiedenen Stellen platziert, an denen erfahrungsgemäß mit hohen Temperaturen zu rechnen ist, wie beispielsweise nach Zerkleinerungsaggregaten und anderen Aggregaten mit mechanischer Beanspruchung. Sensoren werden aber auch eingesetzt, um das Material am Ende der Verarbeitung noch einmal zu kontrollieren, bevor es in das Output-Lager befördert wird. Der vorliegende Beitrag wertet die Messdaten von mehreren Anlagenstandorten aus und vergleicht diese. Ziel ist es, Trends in den Daten zu erkennen, um mögliche Maßnahmen abzuleiten. Die Datengrundlage umfasst die Temperaturen der einzelnen Messpunkte sowie gemessenen Maximaltemperaturen. Diese Datengrundlage wird mit qualitativen Daten ergänzt, welche neben dem Grund der Temperaturüberschreitung auch das Material klassifiziert. In diesem Zuge wird auch eine statistisch signifikante Abhängigkeit mit dem verarbeiteten Material hergestellt und auch mit den im Einsatz stehenden Zerkleinerungsaggregaten in Bezug gebracht. Der Ver-gleich der Anlagenstandorte dient dabei der Abschätzung des Risikos für restmüllaufbereitende Unternehmen. Die zu vergleichenden Anlagen weisen teilweise die gleichen Inputmaterialien auf, unterscheiden sich jedoch im jährlichen Durchsatz. Der zu betrachtende Inputstrom umfasst neben gemischten Siedlungsabfällen, Gewerbeabfälle und Sperrmüll.
Neue Zündquellen erschweren zunehmend die Lagerung und die Aufbereitung von Abfällen in der Abfall- und Entsorgungswirtschaft. Durch Akkumulatoren und Batterien kommt es immer öfter zu großen Schäden in abfallverarbeitenden Betrieben (Nigl & Pomberger 2020). Zudem ist gemäß Nigl et al. (2020) davon auszugehen, dass sich die in den nächsten Jahren stark gestiegenen Mengen in Verkehr gesetzter Akkumulatoren und Batterien im End-of-Life ankommen und diese Problematik verstärken.
Aufgrund der mechanischen Energie, die direkt auf den Abfall übertragen wird, stellen auf Anlagenniveau insbesondere Zerkleinerungsaggregate einen Risiko-Hotspot dar.
Nach Untersuchungen von Nigl et al. (2019) finden etwas mehr als 10 % der öffentlich dokumentierten Brandereignisse der österr. Abfall- und Entsorgungswirtschaft in Zerkleinerungsaggregaten statt. Wobei davon auszugehen ist, dass dieser Anteil in Wirklichkeit deutlich höher liegt, da Brandereignisse, die betriebsintern rasch gelöscht werden können, nicht in dieser Statistik abgedeckt sind (Nigl & Pomberger 2020).
Ohne geeignete Messsysteme ist es kaum möglich, solche Brände frühzeitig zu erkennen. Um mit dem zunehmenden Brandrisiko umzugehen und um brandbezogenen Gefahren entgegenzuwirken werden daher IR-Messsensoren eingesetzt.
Mit dem Ziel, Trends in den Daten zu erkennen und mögliche Maßnahmen abzuleiten, wurden im vorliegenden Beitrag die Messdaten mehrerer Anlagenstandorte ausgewertet und verglichen.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Recy & Depotech 2020 (November 2020) |
| Seiten: | 8 |
| Preis: | € 4,00 |
| Autor: | DI Michael Autischer Stephan Holzschuster |
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