Der Einsatz Neuartiger Sanitärsysteme (NASS) ermöglicht die Verwendung innovativer Aufbereitungstechnologien zur Abwasserbewirtschaftung im urbanen und peripheren Raum. Vorgestellt werden Untersuchungen an einem Membranbioreaktor zur Grauwasserbehandlung mit etwa 700 Einwohnerwerten.
Die zunehmende Verknappung wertvoller Rohstoffe und Ressourcen erfordert weitreichende Veränderungen im Hinblick auf Wahrnehmung und Umgang mit Stoffströmen des urbanen Raums. Insbesondere der Bestand an fortschreitend antiquierten Infrastrukturen im Bereich der klassischen Siedlungswasserwirtschaft wird mittelfristig von massiven Herausforderungen betroffen sein, wobei die progressive Ausgestaltung künftiger Abwassertechnologien ein erhebliches Forschungs- und Innovationspotenzial bereithält. Die Bauhaus-Universität Weimar hat sich mit ihrem Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme (b.is) einer stetigen Transformation bestehender Entsorgungsstrukturen hin zu nachhaltigen und verantwortungsvolleren Systemlösungen verschrieben, wobei zahlreiche Projekte im Bereich einer neuartigen Abwasserbewirtschaftung realisiert worden sind. Herzstück derartiger Zukunftskonzepte ist der Einsatz Neuartiger Sanitärsysteme (NASS), bei denen die anfallenden Abwasserströme vollständig separat erfasst und gemaÌˆß ihrer chemophysikalischen Eigenschaften jeweils gesonderten Behandlungen zugeführt werden können. Entsprechend der aufzubereitenden Stofffrachten sind so für jeden einzelnen Teilstrom optimale Verfahrensführungen kombinierbar, was mit einer betrachtlichen Reduktion des Kosten-, Energie- und Ressourcenverbrauchs bei einem hohen Maß an Skalierbarkeit einhergeht [1]. Mit dem KMU-Verbundprojekt 'Entwicklung schwerkraftbetriebener Membran-Reinigungsanlage für Abwasser und Teilströme・ (MeSRa) soll die Eignung einer ausschließlich passiv durch die Schwerkraft angetriebenen Membranfiltration unter weitgehender Vermeidung klassischer Rückspülungen untersucht werden, wobei ein additionales Klinoptilolith-Granulat als vielversprechendes Adsorbens zur temporären Pufferung von Ammonium geprüft werden soll.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasser und Abfall 07/08 (Juli 2020) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | David Gaeckle Andreas Aichler Professor Dr.-Ing. Jörg Londong |
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
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Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
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Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.