Mit maßgeschneiderten Instrumenten nutzt
der Kanton Zürich die in der Bausubstanz
eingelagerten Rohstoffe
Im Kanton Zürich fallen jährlich 7,5 Millionen Kubikmeter Bauabfälle in Form von Aushubmaterial, Bodenabtrag und Bauschutt an. Mit der Einführung der Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (Abfallverordnung, VVEA) muss in der Schweiz seit dem 1. Januar 2016 mit dem Baubewilligungsgesuch ein Entsorgungskonzept für Bauabfälle eingereicht werden. Das Entsorgungskonzept enthält Angaben über die Art, Qualität und Menge der anfallenden Abfälle und über die vorgesehene Entsorgung.
Die Erstellung von Entsorgungskonzepten erfolgt durch ausgewiesene Fachexperten. Sie führen Schadstoffabklärungen durch und erstellen die Entsorgungskonzepte für die Bauherrschaft. Die Anforderungen an die Entsorgungskonzepte sind im Kanton Zürich abgestuft nach erwarteter Schadstoffbelastung (Baujahr), der Bausumme und der erwarteten Menge an Bauabfällen.
Für die Prüfung der Entsorgungskonzepte setzt der Kanton Zürich auf das Instrument der privaten Kontrolle. Dabei prüfen vom Kanton befugte Fachpersonen die Entsorgungskonzepte und deren korrekte Umsetzung. Die für die Baubewilligungsgesuche zuständigen Gemeinden werden so von diesen fachlichen Aufgaben entlastet. Die Aufwände für die private Kontrolle sind durch die Bauherrschaft zu tragen.
Die private Kontrolle für Bauabfälle bei Rück- und Umbauten ist seit dem 1. Juni 2018 im Einsatz. Es ist das Ziel, dass mindesten 90% der Rückbaumaterialien mit Verdacht auf Gebäudeschadstoffe durch Fachexperten geprüft und einem geeigneten Verwertungs- oder Entsorgungspfad zugeführt werden.
1 Abfälle als Rohstofflager für den Kanton Zürich
Der Kanton Zürich mit einer Bevölkerung von 1,5 Millionen Menschen versteht in seiner Abfallplanung Abfälle als 'Rohstoffe der Zukunft'. Das Rohstofflager des Kantons Zürich kann am besten mit seinem Abfallaufkommen charakterisiert werden:
Unter dem Begriff Bauabfälle ist in diesem Beitrag der unverschmutzte Aushub nicht enthalten. Letztgenannter wird im Kanton Zürich eingesetzt um Kiesgruben aufzufüllen. Mittels Behandlung kann ein wesentlicher Teil der Abfälle wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Trotzdem müssen jährlich rund eine Million Tonnen an Abfällen auf Deponien des Kantons Zürich abgelagert werden. Es handelt sich mehrheitlich um wenig belastete mineralische Abfälle sowie um Schlacke und Industrieabfälle.
| Copyright: | © Rhombos-Verlag |
| Quelle: | ReSource 2020 - 01 (März 2020) |
| Seiten: | 5 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dr. sc. nat. Elmar Kuhn Andre Leumann Dominik Oetiker |
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