Experimentelle und numerische Strömungsanalyse einer Trifurkation eines 150-MW-Kraftwerkes

In einem Wasserkraftwerk mit drei Francis-Turbinen traten Leistungsschwankungen von bis zu 25 % in den beiden äußeren Maschinen auf. In diesem Beitrag wird anhand einer experimentellen und numerischen Untersuchung gezeigt, dass diese Schwankungen durch Strömungsinstabilitäten, die in der kugelförmigen Trifurkation entstehen, verursacht werden. Im Rahmen der Untersuchung wird die Geometrie der Trifurkation durch zwei Umlenkplatten so verändert, dass die Druckschwankungen reduziert werden.

zusätzlicher Autor: Prof. Dr.-Ing. Stephan Riedelbauch

In einem Wasserkraftwerk mit drei 50-MW-Francis-Turbinen traten alternierende Leistungsschwankungen von bis zu 25 % bei den beiden äußeren Turbinen sowohl in der Leistungs- als auch in der Öffnungsregelung auf. Die Leistungsschwankungen können dabei auch bei konstanter Leitapparatöffnung beobachtet werden. Die Turbine in der Mitte zeigt diese großen Amplituden der Schwankungen nicht. Da diese Leistungsschwankungen mit zunehmender Leistung ansteigen, ist ein Volllastbetrieb nahezu unmöglich.

Bei der Suche nach der Ursache für die Leistungsschwankungen können Wasserschlossschwingungen und Schwingungen des elektrischen Netzes ausgeschlossen werden, da hier die Schwingungen synchron und nicht alternierend zwischen den beiden äußeren Turbinen sein müssten. Da die Saugrohre direkt im Fluss enden, können Schwankungen, die auf der Saugseite entstehen, ebenfalls als Quelle ausgeschlossen werden. Somit wurde als mögliche Ursache für die auftretenden Schwankungen Strömungsinstabilitäten vermutet, die sich in der Trifurkation bilden.

Bei einem anderen Kraftwerk konnte ein ähnliches Problem beobachtet werden, dessen Ursache auf die Trifurkation zurückzuführen war [1]. Mithilfe von numerischen Strömungssimulationen [2] und Modellmessungen [3] konnte das auftretende Phänomen analysiert werden und durch eine Geometrieänderung der Trifurkation nachweislich verhindert werden.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 09 (September 2019)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Dr.-Ing. Oliver Kirschner
Jonas Wack
Dipl.-Ing. Bernd Junginger
Johannes Junginger
Dr.-Ing. Albert Ruprecht
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.