Für das Pumpspeicherkraftwerk Vianden (Luxemburg) wurde mittels 1-D- und 3-D-Simulation die Möglichkeit des hydraulischen Kurzschlussbetriebs für die Maschinensätze 1-4 und 5-9 untersucht. Hierzu wurden unterschiedliche Maschinenkombinationen auf potenzielle Risiken, wie etwa das Auftreten von Kavitation, Druckstöße, Größe der Leitungsverluste, Druckschwankungen etc., untersucht und bewertet.
Das Pumpspeicherkraftwerk Vianden (Luxemburg) besitzt insgesamt 11 Maschinensätze [1]. Neben den zwei reversiblen Pumpturbinen bestehen die Maschinengruppen (MG) 1 bis 9 aus je einer Turbine und Pumpe, welche mit einem Motorgenerator verbunden sind. Die Maschinengruppen 1-4 und 5-9 sind jeweils über ein separates Leitungssystem mit dem Ober- bzw. Unterwasser verbunden.
In der vorliegenden Studie werden die Möglichkeiten des hydraulischen Kurzschlusses mittels Anlagendynamik (1D) und 3-D-CFD-Simulationen für beide Leitungssysteme jeweils separat betrachtet.
Beim hydraulischen Kurzschluss wird das Fluid, das von den Pumpen vom Unterwasser (UW) zum Oberwasser (OW) gefördert wird, ganz oder teilweise wieder durch die Turbine einer anderen MG in elektrische Leistung gewandelt. Dieser Vorgang bietet eine fast stufenlose Leistungsregelung im Pumpbetrieb und dient z. B. der Stabilisierung des elektrischen Netzes. Ein hydraulischer Kurzschluss innerhalb einer MG ist in Vianden von vorneherein ausgeschlossen. Die Regelung der Leistung erfolgt über die Anzahl der im Betrieb befindlichen Pumpen und Turbinen, wobei die exakte Regelung über den eingestellten Betriebspunkt der Turbinen erfolgt. Die Pumpen verfügen über keine Reguliermöglichkeiten und können somit lediglich auf ihrer Kennlinie betrieben werden.
Mit Hilfe der Anlagendynamiksimulationen werden globale Größen (Drehmoment, Drehzahl, Fallhöhe, Drücke an relevanten Querschnitten etc.) betrachtet, wohingegen die CFD-Simulationen den Fokus auf lokale Phänomene legen (Strömungsverluste in Rohrleitungsabschnitten, Sekundärgeschwindigkeiten, lokale Geschwindigkeitsüberhöhungen).
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 09 (September 2019) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Johannes Junginger Dipl.-Ing. Bernd Junginger Prof. Dr.-Ing. Stefan Riedelbauch |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Barotrauma von Larven und Jungfischen bei der Turbinenpassage
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Mittels einer eigens konstruierten Barotraumakammer wurden unterschiedliche Larven- und Jungfischstadien repräsentativer europäischer Flussfischarten (Äsche, Flussbarsch, Nase, Rotauge) systematisch Druckverläufen ausgesetzt, welche in Turbinen von Laufwasserkraftwerken vorherrschen. Es wurden deutliche art- und stadienspezifische Unterschiede in den Mortalitätstraten festgestellt, wobei vor allem der Entwicklungsstatus und Typ der Schwimmblase einen wesentlichen Einfluss auf die Schädigungen unterschiedlicher Größenklassen und Arten hatte.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.
Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung der Renewable Energy Directive (RED III) in deutsches Recht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Der europäische Gesetzgeber hat Ende 2023 nach umfangreichen Verhandlungen die Novellierung der Erneuerbare- Energien-Richtlinie beschlossen. Die Änderungen durch die Richtlinie (EU) 2023/2413 (REDIII) sollen den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien fördern, um die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu reduzieren.
Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.
Der Energiespeicher Riedl als Projekt von vorrangigem europäischem Interesse
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2023)
Das Pumpspeicherkraftwerk Energiespeicher Riedl mit einer Leistung von 300 MW befindet sich seit dem Jahr 2012 im Genehmigungsverfahren. Das Vorhaben wurde von der Europäischen Kommission mehrmals auf die unionsweite Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse aufgenommen. Damit wird dem Projekt ein Vorrangstatus zuerkannt, der die Erforderlichkeit des Vorhabens in energiepolitischer und klimabezogener Hinsicht begründet.