Auf der Deponie Bengelbruck wurden seit der Inbetriebnahme im Jahr 1972 ca. 1.230.000 m³ Abfälle eingebaut. Bereits ab dem Jahr 1995 wurden keine Bioabfälle (Beginn der Getrenntsammlung) und Klärschlämme mehr abgelagert, so dass das Gasbildungspotenzial deutlich reduziert wurde.
Von 1992 bis 2008 erfolgte eine motorische Nutzung des Deponiegases mit verschiedenen Motoren und Betreibern. Bei abgesaugte Gasmenge nahm im gleichen Zeitraum von ca. 1,3 Mio. m³/a auf ca. 0,45 Mio. m³/a ab. 2009 wurde die motorische Nutzung eingestellt. Die Gasverwertung und -Behandlung erfolgte seither mit einem Heizkessel und der Fackelanlage. Die Fackelanlage konnte allerdings auch im untersten Regelbereich nur noch diskontinuierlich betrieben werden. Die Fackelanlage war mitunter mehrere Tage außer Betrieb. Zudem konnte eine Verbrennungstemperatur > 1.000 °C bei CH4-Konzentrationen < 40 Vol.-% nicht mehr ausgeregelt werden. Die gesamte Absaugmenge lag im Zeitraum 2009 - 2014 bei nur noch ca. 190.000 bis 270.000m3/a. Diesen Zustand galt es zu verbessern, zumal durch FID-Messungen an einigen Stellen Gasaustritte nachgewiesen wurden. Aus Klimaschutzgründen und zur Minimierung des Gefährdungspotenzials durch unkontrollierte Methangasfreisetzung und Gasmigrationen ist eine kontinuierliche, aktive Entgasung der Deponie Bengelbruck auch zukünftig erforderlich. Grundlage des neuen Entgasungskonzepts waren die Ergebnisse der regelmäßigen Überprüfungen zur Wirksamkeit der Entgasung. Damit waren qualitative Aussagen zum Gashaushalt in den einzelnen Deponieabschnitten möglich. Die Eckpunkte des neuen Entgasungskonzepts wurden im Rahmen einer Potenzialanalyse erarbeitet.
| Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA |
| Quelle: | Deponieforum 2016 (März 2016) |
| Seiten: | 18 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Udo Großwendt Dipl. Ing. (FH), Dipl.-Wirt. Ing. (FH) Joachim Lehner |
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