Die effiziente Verwertung getrennt erfasster Bioabfälle unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten ist ein wichtiges Thema nachhaltiger Kreislaufwirtschaft. Verschiedene Argumente zur Steigerung der erfassbaren Mengen sowie sinnvolle Verwertungswege werden oft diskutiert. Obwohl es immer noch Diskussionen über diese Trennpflicht gibt, kann es keinen ernsthaften Zweifel an der Richtigkeit dieser Forderung geben.
Wer die wertvollen Inhaltsstoffe biogener Abfälle wie zahlreiche Haupt- und Spurennährstoffe sowie organische Substanz ef-fizient nutzen möchte, kann dies nur mit einer getrennten Erfassung am Anfallort sowie an-schließender stofflicher Verwertung des Kompostes bewerkstelligen. Der Ressourcenschutz wird neben dem Klimaschutz wesentlicher Baustein zukünftigen Wirtschaftens und die stoffli-che Verwertung biogener Abfälle wird dadurch zusätzlich gestärkt. Bei der Betrachtung bioge-ner Abfälle kann es deshalb zukünftig nur um zwei wesentliche Gesichtspunkte gehen. Eine möglichst große Menge von sauberem Bio- und Grüngut getrennt zu erfassen und anschlie-ßend den Kompost nachhaltig zu verwerten. Hierbei spielen zahlreiche gesetzliche Rahmen-bedingungen eine große Rolle, wobei an dieser Stelle allein auf die Düngegesetzgebung ein-gegangen wird.
Einfluss der aktuellen Düngegesetzgebung auf die Verwertung von Kompost
Die wichtigsten düngerechtlichen Regelungen sind neben dem Düngesetz, die Düngemittel-verordnung, die Düngeverordnung und die Stoffstrombilanzverordnung.
Düngegesetz
Der Zweck des Düngegesetzes ist es, unter anderem die Ernährung von Nutzpflanzen sicher-zustellen und die Fruchtbarkeit des Bodens, insbesondere den standort- und nutzungstypi-schen Humusgehalt zu erhalten. Vor allem der Humusgehalt des Bodens kann durch eine sachgerechte Kompostanwendung positiv beeinflusst werden. Im neuen Düngegesetz wird ein weiterer Zweck aufgenommen und zwar einen nachhaltigen und ressourceneffizienten Um-gang mit Nährstoffen bei der landwirtschaftlichen Erzeugung sicherzustellen, insbesondere Nährstoffverluste in die Umwelt zu verringern. Hierdurch wird speziell die N - Düngung in den Focus genommen (siehe Düngeverordnung).
| Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA |
| Quelle: | Bioabfallforum 2017 (Juni 2017) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dr. Hubert Seier |
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.
Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.
Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.