Die Aufbereitungstechnik für Biogut wurde seit Beginn der 1970er Jahre stetig entwickelt und an die Einsatzbedingungen angepasst. Die große Zahl an Akteuren sorgt für stetige Nachfrage und die Chancen, verbesserte Technologie erproben und vermarkten zu können. Innovation findet damit kontinuierlich statt, wobei traditionelle Techniken zur Sortentrennung nach wie vor ihren Platz haben.
Die Verwertung von biogenen Abfällen durch Kompostierung wird seit den frühen 1970er Jahren in technischen Anlagen praktiziert. Nach anfänglich wenig erfolgreicher Verarbeitung von Hausmüll- und Klärschlammgemischen folgte eine langwierige Umstellung auf die Kompostierung von getrennt erfasstem Bio- und Grüngut mit einer erzeugernahen Erfassung. Über lange Zeiträume wurde die Biotonne vornehmlich auf freiwilliger Basis eingesetzt, so dass die angeschlossenen Bürger gut informiert und motiviert waren. Höhere Anschlussquoten einerseits und eine Umstellung auf 'Sparanreize" in den Gebührensatzungen durch Minimierung des spezifischen Restabfall-Behältervolumens andererseits wurden begleitet durch nachlassende Reinheit des getrennt erfassten Bioguts.
Dieser Beitrag bezieht sich auf den gleichlautenden Beitrag zum 29. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum vom April 2017 und enthält Auszüge aus diesem Text.
Kompostwerke der ersten Generation waren für Durchsätze von maximal 20.000 t/a ausgelegt. Ihre Aufbereitungstechnik für das Biogut basierte zunächst auf landwirtschaftlicher Technik im mobilen Bereich sowie auf einer der bergbaulichen Aufbereitungstechnik entlehnten stationären Technik. Typische Aufbereitungskonzepte aus dieser Zeit sahen eine Siebklassierung des Bioguts, eine manuelle Sortierung des Siebüberlaufs zur Fremdstoffentfrachtung und eine Zerkleinerung des gereinigten Siebüberlaufs vor. Zur Zerkleinerung wurden häufig Schneckenmühlen eingesetzt, deren Kapazität bei wenigen Tonnen je Stunde lag. Besonders aufwändige Konzepte umfassten zusätzliche Homogenisierungseinheiten wie Misch- oder Homogenisierungstrommeln.
Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA |
Quelle: | Bioabfallforum 2017 (Juni 2017) |
Seiten: | 13 |
Preis: | € 6,50 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Thomas Pretz |
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