Eine Bestandsaufnahme bestehender Verfahren der thermischen Verwertung von Klärschlamm ermöglicht eine bessere Bedarfsplanung
Klärschlamm aus der kommunalen Abwasserreinigung wird in Deutschland derzeit hauptsächlich durch thermische Behandlung, landwirtschaftliche Verwertung oder Nutzung in landschaftsbaulichen Maßnahmen entsorgt. Der zunehmende Fokus auf Hygienisierung, Bodenschutz und zuletzt insbesondere auf Phosphorrückgewinnung wird die Relevanz von Verfahren zur thermischen Klärschlammverwertung steigern, die eine umweltgerechte Entsorgung bei gleichzeitiger Phosphorrückgewinnung ermöglichen. Die thermische Klärschlammbehandlung lässt sich in verschiedene Verfahren einteilen. Die Klärschlammtrocknung dient nach der Entwässerung zur weiteren Reduktion des hohen Wassergehalts von Klärschlamm und wird den weiteren Behandlungsverfahren häufig vorgeschaltet. Die Verfahren zur eigentlichen thermischen Entsorgung von Klärschlamm lassen sich in die Monoverbrennung, die Mitverbrennung und sogenannte alternative Verfahren (beispielsweise Pyrolyse und Vergasung) einteilen. Der überwiegende Teil der kommunalen Klärschlämme in Deutschland wird heute der Verbrennung zugeführt, wobei etwa je 50 Prozent auf die Monoverbrennung in stationären Wirbelschichten und auf die Mitverbrennung in Kohlekraftwerken, Zementwerken und Müllverbrennungsanlagen entfallen. Aufgrund der kürzlich novellierten Klärschlammverordnung wird der Entsorgungspfad der Mitverbrennung zukünftig eingeschränkt. In der Folge ist zu erwarten, dass die Kapazitäten zur Monoverbrennung gesteigert werden müssen.
Copyright: | © Rhombos-Verlag |
Quelle: | ReSource 2019 - 04 (Dezember 2019) |
Seiten: | 15 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Matthias Schnell Thomas Horst Prof. Dr.-Ing. Peter Quicker |
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