Wer die Gegenwart verstehen will, tut gut daran die Entwicklungen der Vergangenheit nach zu vollziehen.
Das Kompostwerk am Standort Olpe ist 1992 als Brikollare-Anlage eingerichtet und zunächst mit nur etwa 18.000 t/a Biogut beschickt worden. In Folge von weiteren Anschlussgebieten und diversen, primär aber nur lufttechnischen Erweiterungen ist der Jahresdurchsatz der Anlage in den Folgejahren auf bis zu rund 50.000 t/a Biogut gesteigert worden.
Kunststofffehlwürfe werden in dem modernen Verfahren aber in keiner Weise mehr maskiert und die Sortierdisziplin der Bürger hat in der jüngeren Vergangenheit stark nachgelassen. Unser Ziel die Grobfraktion zur Verbesserung der Rotte / der Luftführung /der Energieeinsparung bei der Belüftung intern zurück zu führen war daher nicht umsetzbar. Diese Fraktion war nur noch in MVAs oder gleichaufwendigen Anlage zu verwerten. Um die zur Rotteführung notwendigen Strukturen zu erreichen, musste im Eingang ersatzweise sonst eigentlich kostengünstiger zu verwertendes Grüngut zugesetzt werden. Auch die Verwertung der Mittelkornfraktion wurde und wird durch Kunststoffanteile beschränkt. Auf der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten hat uns Fa. Steinert die Trennmöglichkeiten ihrer Techniken in einer Technikumsanlage außergewöhnlich gut dargestellt und daraus die Auslegung und Einsatzmöglichkeiten des Unisort black abgeleitet.
In anderen Anlagen unseres Hauses nutzen wir umfangreich NIR-Sortierer eines anderen Herstellers. Steinert bot für uns in dem Fall aber Vorteile im Hinblick auf die vorgenannten Versuchsreihen, die Einbeziehung schwarzer Kunststoffe und die räumliche Nähe.
Daher haben wir 2017 unter Einbindung unserer Lieferanten für die übrige, schon bestehende Aufbereitungslinie einen Unisort black nachgerüstet, der es ermöglicht die Grobfraktion im Regelbetrieb unmittelbar mit abzureinigen. Diverse Installationsprobleme mit der jungen Technik sind unvermeidlich, wurden und werden aber auch abgearbeitet.
Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA |
Quelle: | BioabfallForum 2018 (Juni 2018) |
Seiten: | 3 |
Preis: | € 1,50 |
Autor: | Jochen Lippross |
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