Bioabfälle stellen eine wertvolle Ressource dar, die hochwertig verwertet werden soll. Nachfolgend werden die zentralen Ansatzpunkte für eine hochwertige Verwertung sowie entsprechende Kriterien abgeleitet. Die wertgebenden Eigenschaften des Bioabfalls sollen in aus ökologischer Sicht über alle Lebenswegabschnitte hinweg gesamtheitlich vorteilhaften Systemen bei möglichst geringer Anreicherung von Schadstoffen in den Produkten unter den Randbedingungen 'technisch möglich' bzw. 'wirtschaftlich zumutbar' gehoben werden.
Im Folgenden werden jeweils die für die im Bioabfall enthaltenen Abfallströme Küchenabfälle, Gartenabfälle und den daraus resultierenden Biogut-Mix gängigen Verwertungsmethoden betrachtet. Um die Hochwertigkeit der jeweiligen Verwertung objektiv festzulegen, werden anhand von Ökobilanzindikatoren die Schwankungsbreiten verschiedener Ausführungsarten derselben Verwertung dargestellt und auch mit anderen Verwertungstypen verglichen. Die weitere Untergliederung dabei in die dem Aufwand bzw. Nutzen zuzuordnenden Schritte System, Nutzung bzw. Gutschrift stofflich, Strom und Wärme ermöglicht die Identifikation der Stellschrauben mit den größten Optimierungspotenzialen. Als Nutzung werden in Abhängigkeit des Produktes jeweils Rekultivierung, Einsatz in der Landwirtschaft und ggf. weiterhin der Einsatz im Hobbygartenbau, Gartenlandschaftsbau/ Kommune, Obstbau, Erwerbsgartenbau und Erdenwerken betrachtet. Die herangezogenen Ökobilanzindikatoren müssen die Emissionen abbilden, die im Falle der Bioabfallbehandlung neben dem Treibhauseffekt v.a. Stickstoffemissionen umfassen, welche über das Versauerungs- und terrestrisches Eutrophierungspotenzial abgedeckt werden. Durch die im Bioabfall enthaltenen Nährstoffe und Organik können über die Verwertung bspw. in unterschiedlichem Maße die natürlichen Ressourcen Phosphaterz und Torf eingespart werden. Energieverbrauch im Zuge der Behandlung bzw. Nutzung der Energie aus dem Bioabfall drückt sich in einem positiven bzw. negativen fossilen kumulierten Energieaufwand aus. Der Aspekt der Schadstoffe im Produkt im Vergleich zu dadurch substituierten Primärprodukten drückt sich u.a. über den Schadstoffeintrag in Böden anhand von Cadmium und PAK aus
| Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA |
| Quelle: | BioabfallForum 2018 (Juni 2018) |
| Seiten: | 15 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dr.-Ing. Michael Kern Dipl.-Geogr. Florian Knappe Dipl.-Ing. Thomas Turk Dipl.-Geoökologe Joachim Reinhardt |
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
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Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
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Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
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Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.