Im Rahmen seiner Aufgaben betreibt der Lippeverband Gewässerpegel an der Lippe. Für die vorgestellten Arbeiten sind 12 Gewässerpegel an der Lippe eingehend stationsweise analysiert und auch im Längsschnittvergleich zueinander untersucht worden. Diese Untersuchungen wurden im Zuge einer Masterarbeit durchgeführt. Deren Ziel bestand darin, Anpassungen für die betroffenen Pegel vorzuschlagen, damit diese mit ihren Ober- und Unterliegern ein plausibles Bild ergeben. Weiterhin wurde auch eine umfassende Messkampagne durchgeführt.
Im Rahmen der Aufgaben des Lippeverbandes sind der Ausgleich der Wasserführung und die Sicherung des Hochwasserabflusses als wesentliche Aspekte in den Verbandsgesetzen mit verankert. Hierzu betreibt der Lippeverband seit seiner Gründung Gewässerpegel an der Lippe und ihren Nebenläufen.
An den Gewässerpegeln sowohl des Lippeverbandes als auch des LANUV kommen neben Ultraschallanlagen natürlich auch die Wasserstandserfassung in Verbindung mit einer Durchflusstafel (Wasserstand-Durchfluss-Beziehung) zum Einsatz. Um eine möglichst hohe Datenqualität zu sichern, werden kontinuierlich Durchflussmessungen durchgeführt, die entweder als Kalibrierpunkte für die Ultraschallanlagen eingesetzt werden oder mit denen der Verlauf der Durchflusstafel kontrolliert wird. Im Unterschied zu den Lippeverbandspegeln wird an den LANUV-Stationen Leven und Schermbeck-1 das Eta-Verfahren zur Bestimmung der Durchflüsse eingesetzt.
Vergleicht man die gewässerkundlichen Hauptzahlen der Lippepegel im Längsschnitt des Gewässers oder führt eine Nachberechnung von Hochwasserfüllen durch, fallen immer wieder Ungereimtheiten zwischen einzelnen Pegeln auf. Im Rahmen einer Masterarbeit [1] wurden 12 Pegel an der Lippe untersucht. Der Pegel Fusternberg wurde aufgrund des Rückstaus durch den Rhein ausgeschlossen. Es wurden alle Durchflusstafeln zunächst auf die jeweilige Station bezogen und dann im Längsverlauf zueinander untersucht. Zusätzlich wurden auch die Ergebnisse der 2-D Hydraulik der Lippe zur Erstellung verbesserter Durchflusstafeln verwendet. Für die drei Standorte Lippborg, Rünthe und Rauschenburg wurden besser angepasste Durchflusstafeln erarbeitet, am Standort Selm-Bork wurde erstmalig eine Durchflusstafel erstellt. Die Durchflusstafel des Standortes Haltern, die als Rückfallebene zur dort vorhandenen Ultraschallanlage existiert, wurde ebenfalls verbessert.
Als weitere Basis für die Analysen wurde auch eine umfassende Messkampagne durchgeführt, um nicht nur bestehende Daten zu analysieren, sondern auch das Datenkontingent der Durchflussmessungen zu vergrößern. An dieser großen Messkampagne waren daher neben dem Lippeverband die Hochschule Bochum sowie der Fachbereich 51 des LANUV beteiligt. Insgesamt wurden fünf Messwochen durchgeführt, in einer einzelnen Messwoche wurden 12 Lippepegel gemessen, im oberen Abschnitt bei Kesseler-3 beginnend und an der Mündung in Fusternberg endend.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 07 und 08 (August 2019) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr. Alexander Hartung Wolfgang Adelung |
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