Die ersten Schritte sind gemacht

Das Phosphatreycling zeigt den Königsweg zu einer nachhaltigen Phosphorversorgung auf

Angesichts der steigenden Nachfrage nach Phosphaten und deren mittelfristig abnehmenden Verfügbarkeit stellen Klärschlämme eine wichtige Sekundärrohstoffquelle dar. Von den bekannten Recyclingstrategien konnte sich bislang jedoch keine technologisch auf breiter Front durchsetzen. Derzeit wird die Rückgewinnung aus Klärschlammaschen als favorisierter Ansatz gesehen. Ein effektives Phosphatrecycling aus Klärschlammaschen verlangt jedoch eine eingehende Kenntnis der Aschemineralogie. Diese hat einen wesentlichen Einfluss auf die Effizienz der chemischen Phosphatextraktion. Die Mineralphasenanalyse verdeutlicht, dass sich im Zuge der Klärschlammverbrennung der leicht säurelösliche Whitlockit bildet, jedoch etwa 25 Prozent der Phosphatphasen, die sich im modalen Mineralbestand der Klärschlammasche (KSA) befinden, schwerlöslich sind. Erschwert wird die Phosphatgewinnung durch eine nahezu statistische Verteilung der Phosphatphasen auf die Aschepartikel, was eine Konzentration im Vorfeld des Aufschlusses unmöglich macht. Die Wirtschaftlichkeit eines P-Recyclingverfahrens steht und fällt mit der Möglichkeit, die gesamte Klärschlammasche verwerten zu können. Neben der Rückgewinnung aus Aschen sind auch umfassende Ansätze in Sicht, bei denen die Phosphate aus der Schlammphase zurückgewonnen und zu Phosphorsäure veredelt werden. In Kombination mit der thermischen Verwertung entphosphatierter Schlämme in der Zementindustrie würde dies eine nachhaltige Umsetzung des Kreislaufwirtschaftsgedankens erwarten lassen.

Unter den möglichen Produkten eines P-Recyclings wird der Phosphorsäure als eine Grundchemikalie der chemischen Industrie und des bereits existierenden Absatzmarktes auf lange Frist das größte Potential beigemessen.



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: ReSource 2019 - 01 (März 2019)
Seiten: 7
Preis: € 5,00
Autor: Prof. Dr. Martin Bertau
Dr. Peter Fröhlich
Jürgen Eschment
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.