An der Talsperre Lichtenberg wurde in den Jahren 2017 und 2018 die Anschlussfuge zwischen Komplex bauwerk und Asphaltaußendichtung bei eingestauter Talsperre in ca. 34 m Wassertiefe saniert. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Planung und Bauvorbereitung sowie der Durchführung der Maßnahme.
1 Ausgangssituation
Die südöstlich von Freiberg im Einzugsgebiet der Freiberger Mulde gelegene Talsperre Lichtenberg wurde von 1966 bis 1975 errichtet und gehört zu den von der Landestalsperrenverwaltung betriebenen Trinkwassertalsperren im Freistaat Sachsen. Beim Absperrbauwerk handelt es sich um einen ca. 40 m hohen Steinschüttdamm mit einer Oberflächendichtung aus Asphaltbeton. Im Stauraum der Talsperre befindet sich ein so genanntes Komplexbauwerk (KWB, Bild 1); ein Betonbauwerk, in dem die Hochwasserentlastungsanlage (HWE) sowie die beiden Grundablässe und die Rohwasserentnahmen untergebracht sind. Das KBW ist außen mit Glasfaser verstärktem Kunststoff (GFK) beschichtet. Im Jahre 1976 kam es kurz nach der Inbetriebnahme der Talsperre zu einem plötzlichen, sehr starken Anstieg des Sickerwasserabflusses an den Drainagen des luftseitigen Schieberhauses. Nachdem mit Tauchern durchgeführte Sicherungsmaßnahmen an der Anschlussfuge keine Wirkung zeigten, musste die Talsperre aus Sicherheitsgründen entleert werden. Bei der folgenden Begutachtung zeigten sich am seitlichen Anschluss der Asphaltbetondichtung (AD) an das KBW Setzungen, die an mehreren Stellen zu Rissen in den Fugenblechen geführt hatten. Die trapezförmige Dehnwelle der Fugenbleche war bereichsweise vollständig aufgezogen. Teilweise hatte sich das Blech auch von den Konsolen gelöst. Insbesondere nahe der Wand des KBW hatten sich im Dammkörper durch die Sickerwasserströmung Erosionskanäle gebildet.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 04 - 2019 (Mai 2019) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Ingo Lux Dipl.-Ing. (FH) Mirko Salzmann Dipl.-Ing. Christian Schmutterer Dipl.-Ing Dominik Fiedler Richard Stanulla |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.