Wasserkraftanlage Laúca in Angola

In den letzten Jahren hat die angolanische Regierung vermehrt in große Infrastrukturprojekte und Projekte der Energieversorgung investiert. Das 2 070-MW-Wasserkraftwerk Laúca stellt derzeit eines der größten sich in Bau befindlichen Wasserkraftprojekte in Afrika dar und wird in Zukunft das Rückgrat der Energieversorgung in Angola sein. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 2012 mit den vorbereitenden Maßnahmen der Flussumleitung. Bis Ende 2018 wurden bereits vier Einheiten mit einer installierten Leistung von je 340 MW erfolgreich in Betrieb genommen.

1 Energieversorgung in Angola
1.1 Ressourcen des Landes

Das Ministerium für Energie und Wasser (MINEA) entwickelte das Programm Energia 2025 [1], welches die Wege zur Erreichung der angestrebten Ziele hinsichtlich der Energieversorgung des Landes aufzeigt. Um dem wachsenden Energieverbrauch des Landes Rechnung zu zollen, wurden ambitionierte Ziele und Maßnahmen definiert, basierend auf einem prognostizierten Verbrauch von 7 200 MW bis zum Jahre 2025. Diese Schritte gehen einher mit dem Ziel, bis dahin 60 % der Bevölkerung an der Elektrifizierung teilhaben zu lassen, den Bevölkerungsanstieg und daraus folgenden Mehrverbrauch bereits berücksichtigend. Angola stellt hinter Nigeria das zweitgrößte erdölproduzierende Land in Afrika dar. Doch neben thermischen Kraft werken soll nun verstärkt in nachhaltige Energieversorgung investiert werden. Studien [2] zufolge ist alleine aus Wasserkraft eine jährliche Erzeugung von 72 000 GWh möglich, was einer installierten Leistung von ca. 18 000 MW entspricht. Im Jahre 2016 stellte die Wasserkraft in Angola mit zehn Wasser kraftanlagen (WKA) und 1 294 MW installiertem Potenzial einen Anteil von ca. 47 % der Energieversorgung dar. Um auch in den Jahren geringen Niederschlages die erforderlichen Leistungen garantieren zu können, wurden in den vergangenen Jahren mehrere Wasserkraftprojekte initiiert. Es wurde das Ziel ausgegeben, bis zum Jahr 2025 auf 9 900 MW installierte Energie zurückgreifen zu können, wobei hiervon der Anteil der Wasserkraft 64 % betragen solle. Der gesamte Anteil an erneuerbarer Energie (d. h. zuzüglich Biomasse, Solar und Windenergie) solle dann mehr als 70 % betragen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 04 - 2019 (Mai 2019)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Dr. Jürgen Horn
 
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