Industrie 4.0 beschreibt den Letzten von vier Schritten der technischen Entwicklung im industriellen Bereich vom Anfang der Industrialisierung bis heute und prognostiziert hieraus eine Zukunft. Dam Monitoring 4.0 führt zur Verzahnung der Bauwerksüberwachung über moderne Informations- und Kommunikationstechnik mit vernetzten Systemen. Mit ihrer Hilfe soll eine weitest möglich automatisierte und selbstorganisierte Bauwerksüberwachung möglich werden. Die Prinzipien sind Vernetzung, Informationstransparenz, technische Assistenz und dezentrale Entscheidungen.
1 Einführung
Industrie 4.0 ist ein Schlagwort, das 2011 erstmals auf der Hannover Messe auftauchte [1]. Es beschreibt den Letzten von vier Schritten der technischen Entwicklung im industriellen Bereich vom Anfang der Industrialisierung bis heute und prognostiziert hieraus eine Zukunft. Die Zahl 4 steht für vier industrielle Revolutionen, die grob vier Jahrhunderten zugeordnet werden können: 1. von 1700-1800 wasser- und dampfgetriebene Produktion, 2. von 1800-1900 Massenproduktion, 3. von 1900-2000 Automatisierung, 4. seit 2000 digitaler Wandel oder zweite Phase der Digitalisierung. Schaut man auf die Talsperrenüberwachung, so können ebenfalls vier Schritte in der Entwicklung identifiziert werden, von denen insbesondere der dritte und vierte Schritt deutliche Parallelen zu Industrie 4.0 aufweisen. Die Schritte ergaben sich durch deutliche Entwicklungssprünge in der Bauwerksüberwachung (Bild 1). Als Ausgangspunkt sollen neuzeitliche Talsperren, also der Talsperrenbau seit Prof. Intze, ab 1900 betrachtet werden [2]. In diesen vergangenen rund 120 Jahren hat sich auch die Bauwerksüberwachung wesentlich entwickelt. Schon Prof. Intze sah an seinen Staumauern Sickerwassermessungen mit Gefäßen und Verschiebungsmessungen durch ein Kronenalignement vor. Im Grundsatz sind die Messungen dieser beiden Parameter auch heute noch das Herz der messtechnischen Bauwerksüberwachung. Diese Phase der klassischen Bauwerksüberwachung mit manuellen Messungen kann als Dam Monitoring 1.0 benannt werden. Ähnlich der industriellen Revolution hat sich die Überwachung der Talsperren mit der Entwicklung neuer technischer
Möglichkeiten weiterentwickelt. Gemeinhin wird der Bruch des Teton-Dammes in den USA im Jahr 1976 [3] als Geburtsstunde der modernen Bauwerksüberwachung gesehen. In NordrheinWestfalen wurde 1979 im Landeswassergesetz verankert, dass Talsperren nach dem Stand der Technik zu betreiben und zu überwachen sind. Zur gleichen Zeit entdeckte man Defizite an den alten Intzestaumauern, was Bauwerksuntersuchungen, -überwachungen und letztlich Sanierungen auslöste. Erste Stauanlagen wurden mit elektronischen Messwertgebern ausgerüstet.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft - Heft 04 - 2019 (Mai 2019) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Volker Bettzieche |
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