Landbewirtschaftung steuert Nitratausträge: eine Modellstudie

Viele Wasserkörper sind mit Nitrat belastet. Die konventionelle Landwirtschaft gilt als eine der Hauptverursacher für Stickstoffeinträge in Gewässer. Alternative Landbewirtschaftungsmethoden haben das Potenzial, die Belastung mit Stickstoff zu reduzieren. In der vorliegenden Studie wird für das Warnow-Einzugsgebiet in Nordostdeutschland und seine wichtigsten Teileinzugsgebiete mit Hilfe eines ökohydrologischen Modells gezeigt, wie durch Extensivierung oder die Umstellung auf ökologischen Landbau die Gewässergüte deutlich verbessert werden kann.

Ein Überangebot an Pflanzennährstoffen, insbesondere von Stickstoff (N) und Phosphor, kann zur Belastung und Eutrophierung von Oberflächengewässern führen. Zahlreiche Studien belegen, dass die diffusen Stoffeinträge aus der Landwirtschaft die Hauptquelle für Nährstoffe in die Grund- und Oberflächenwasserkörper einschließlich der Küstengewässer sind. Die WRRL fordert von den Mitgliedsstaaten der EU einen guten ökologischen Zustand von Wasserkörpern bis zum Jahr 2027. Um dieses Ziel zu erreichen, muss Deutschland weitere Anstrengungen unternehmen. Erst kürzlich (21.6.2018) verurteilte der Europäische Gerichtshof in der Rechtssache C-543/16 die Bundesrepublik Deutschland dafür, zu wenig gegen die Nitratbelastung in den Gewässern unternommen zu haben. Dies belegen unter anderem die Daten des Nitratberichts von 2016 [1], wonach der zulässige Grenzwert von 50 mg/l für Nitrat an 28 % aller Grundwassermessstellen überschritten wird.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft - Heft 04 - 2019 (April 2019)
Seiten: 8
Preis: € 10,90
Autor: Prof. Dr. Bernd Lennartz
Dr. Andreas Bauwe
 
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