Gestiegene Abfallmengen bei nahezu konstanten Behandlungskapazitäten haben in den letzten Jahren zu einem hohen Auslastungsgrad der in Deutschland zur thermischen Abfallbehandlung betriebenen Anlagen geführt. Vor dem Hintergrund der in Europa angestrebten Kreislaufwirtschaft inklusive des geplanten Ausstiegs aus der Deponierung unbehandelter Siedlungsabfälle bis 2035 wird deutlich, dass der Entsorgungssicherheit, insbesondere für Gewerbe- und Industrieabfälle, zukünftig eine größere Bedeutung zukommen muss.
Die Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland leisten seit Langem einen erheblichen Beitrag zur umweltgerechten Behandlung von Siedlungsabfällen (Haus- und Sperrmüll) und (hausmüllähnlichen) Gewerbeabfällen. Maßgebend hierfür waren die Anforderungen der Technischen Anleitung Siedlungsabfall, nach denen seit dem Juni 2005 die Mülldeponierung, d. h. die Ablagerung nicht-vorbehandelter Siedlungsabfälle verboten ist. Seither ist die thermische Abfallbehandlung die vorrangige Behandlungsoption für Siedlungs- und Gewerbeabfälle, die technisch und/oder wirtschaftlich nicht recycelt werden können oder die aufgrund ihres Schadstoffpotenzials aus den Stoffkreisläufen ausgeschleust oder zerstört werden müssen. Deutschland verfügt grundsätzlich über ein flächendeckendes und zugleich ausreichendes Netz aus thermischen Abfallbehandlungsanlagen (TAB) mit den klassischen Müllverbrennungsanlagen (MVA) und den Verbrennungsanlagen für Ersatzbrennstoffe (EBS-KW). Parallel zur ordnungsgemäßen und schadlosen Behandlung der Abfälle haben in den letzten Jahren die Themenbereiche 'effiziente Energieauskopplung', 'Klimaschutz', 'Ressourceneffizienz' (Nutzung der Metalle aus den Reststoffen) und 'Nachhaltigkeit' eine immer größere Bedeutung erlangt. Aber auch zukünftig werden diese Themen verstärkt im Fokus der abfallpolitischen Diskussionen stehen. Im Jahr 2017 wurden in den rund 80 Mitgliedsanlagen der Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland e.V. (ITAD) knapp 23,5 Mio. t Siedlungsabfälle und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle behandelt. Insgesamt wurden in Deutschland in den rund 100 TAB mehr als 26 Mio. t Abfälle energetisch verwertet. Dies wird auch in 2018 unverändert bleiben. Da die Auslastung des Anlagenparks seit 2015 bundesweit bei nahezu 100 % liegt, können die behandelten Abfallmengen nach Aussagen der Betreiber auch als aktuell maximale Behandlungskapazität Deutschlands im Bereich der TAB angesetzt werden. In Bild 1 sind die seit 2014 in den ITAD-Mitgliedsanlagen behandelten Abfallmengen aufgeführt.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasser und Abfall 03 - 2019 (März 2019) |
| Seiten: | 5 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Carsten Spohn |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.
Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.
Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.