Aus der Novellierung der Klärschlammverordnung heraus ergibt sich für die Betreiber von Kläranlagen mit einer Größe von > 100.000 EW (Klasse 5) ab 2029 bzw. > 50.000 EW (Klasse 4b) ab 2032 die Pflicht, den Klärschlamm thermisch zu behandeln. Bereits zum 31.12.2023 müssen die Kläranlagenbetreiber berichten, wie sie die Vorgaben zur Umsetzung der Klärschlammverordnung umsetzen werden. Für die Betreiber von Kläranlagen der Größenklasse 5 und häufiger noch für Betreiber der GK 4b, die noch keine thermische Behandlung durchführen, stellt sich daher aktuell die Frage nach einem passenden Entsorgungskonzept für ihren Klärschlamm. Entscheidend für den wirtschaftlichen Betrieb einer thermischen Verwertungsanlage ist dabei die anfallende Klärschlammmenge.
Fällt ausreichend Klärschlamm an (erfahrungsgemäß > 15.000 t TS/a), ist der Betrieb einer eigenen Klärschlammmonoverbrennungsanlage (KMVA) wirtschaftlich sinnvoll. Alternativ kann eine Kooperation mit anderen entsorgungspflichtigen Betreibern oder privaten Entsorgern gebildet werden, um eine ausreichende Menge für eine KMVA zu erhalten. Der Standort der zentralen Anlage zur Verwertung von Eigen- und Fremdschlamm orientiert sich an den Ort mit der größten, anfallenden Klärschlammmenge. Die bewährte Verfahrenstechnik mit Wirbelschicht bietet hierfür eine technisch und wirtschaftlich sichere Lösung. Um dezentrale Lösungen handelt es sich bei Anlagen < 15.000 t TS/a. Diese befinden sich meist direkt am Ort des Klärschlammanfalls. Es wird überwiegend Eigenschlamm thermisch verwertet. Hier bieten sich aus wirtschaftlichen Gründen neben der klassischen KMVA auch alternative Verfahren wie beispielsweise Pyrolyse an. Jede Entscheidung bezüglich eines zentralen bzw. dezentralen Entsorgungskonzepts ist eine Einzelfallentscheidung unter Berücksichtigung der örtlichen, wirtschaftlichen sowie politischen Rahmenbedingungen und Interessen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 31. Abfall- und Ressourcenforum 2019 (April 2019) |
Seiten: | 28 |
Preis: | € 14,00 |
Autor: | Andreas Münzmay Senta Schwaab Dipl.-Ing. Jens van Helt |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau
der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland
Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens
- ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.
Klimaschutzrecht und Erzeugung erneuerbarer Energien in der Schweiz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Verschachtelte Gesetzgebung unter politischer Ungewissheit